Ein Lifebrain-Mitarbeiter hantiert mit „Gurgel-Tests“
APA/Herbert Neubauer
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Chronik

Höchststand: Über 2.400 CoV-Neuinfektionen

Für Tirol ist am Freitag erneut ein Rekordwert an neu erfassten Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Innerhalb eines Tages kamen 2.425 Fälle hinzu. Die Anzahl der Menschen, die in einem Spital behandelt werden müssen, stieg leicht an.

Mit Stand Freitag 8.30 Uhr gelten 15.355 Menschen in Tirol als aktiv mit dem Coronavirus infiziert. Das sind um 2.425 mehr als noch am Donnerstag. 1.296 Menschen sind im selben Zeitraum genesen.

Die weitaus meisten Infektionen verzeichnet derzeit der Bezirk Kitzbühel (3.046). Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt dort derzeit 3.410,8 und befindet sich damit weit über dem Österreichschnitt von 924,6. Dort finden in der kommenden Woche die Hahnenkammrennen statt, bei denen 1.000 Zuschauer pro Rennen zugelassen sein werden. Die Tickets werden laut dem Veranstalter aber kaum in den Verkauf gehen. Zusätzlich zu den Sponsoren würden Offizielle und Stammgäste bei der Ticketvergabe bevorzugt, hieß es.

Im Bezirk Kufstein sind momentan 2.501 aktive CoV-Infektionen gemeldet, im bevölkerungsstärksten Bezirk Innsbruck-Land 2.226.

Über 700 neue Omikron-Infektionen

Das Land Tirol teilte zudem mit, dass nach derzeitigem Kenntnisstand 742 weitere positive Covid-Testergebnisse inklusive Nachmeldungen in Tirol vorliegen, die der neuen Virusmutation B.1.1.529 (Omikron) zuzurechnen sind. Die betroffenen Menschen befinden sich in Quarantäne. Insgesamt sind damit seit Aufkommen der Omikron-Variante in Tirol 5.904 Omikron-Fälle gemeldet worden. Davon gelten aktuell noch 4.064 als aktiv positiv.

Spitalszahlen leicht gestiegen

Mit Stand Freitagvormittag befinden sich tirolweit 120 Erkrankte in einem Spital – um neun Menschen mehr als am Donnerstag. 29 von ihnen müssen auf einer Intensivstation versorgt werden – um vier weniger als noch am Vortag.

Ärzte mit Mundschutz im Gespräch am Gang eines Krankenhauses
APA/AFP

Rund 35.200 brauchen Auffrischung

Wie das Land meldete, sei nach derzeitigem Stand bei rund 35.200 Personen in Tirol die dritte Impfung ausstehend: Sie haben vor mehr als vier Monaten entweder bereits zwei Impfdosen erhalten oder sind genesen und einmalig geimpft. Aktuellen Studien zeigen, dass der Impfschutz nach vier bis sechs Monaten abnimmt.

Gerade im Hinblick auf die derzeit sich rasant verbreitende Omikron-Variante sei ein größtmöglicher Impfschutz durch die Booster-Impfung unverzichtbar, betonte Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP): „Ein aufrechter Impfschutz wirkt gegen eine Infektion mit dem Coronavirus und verringert mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Risiko für einen schweren Verlauf. Das ist das Ziel der Covid-Impfung: schwere Verläufe vermeiden, die Wahrscheinlichkeit für Infektionen und der Virusweitergabe senken und dadurch das Gesundheitssystem und die kritische Infrastruktur bestmöglich aufrechterhalten."

Impfstraße Osttirol
ORF

Leja: Gültigkeitsdauer „nicht ausreizen“

Sie appellierte, sich die dritte Impfung sobald als möglich verabreichen zu lassen. Ein Ausreizen der gesamten Gültigkeitsdauer sei angesichts der derzeitigen Situation nicht zu empfehlen.

Insgesamt sind noch bis Ende Jänner rund 58.700 buchbare Termine frei, für Kinder gibt es noch rund 3.300 freie Termine. Darüber hinaus stehen zahlreiche weitere Impftermine ohne Anmeldung zur Verfügung. Die Anmeldung erfolgt über Tirol impft. Personen, die im Vorjahr über die Anmeldeplattform einen Termin für die zweite Impfung gebucht haben, erhalten vier Monate nach ihrer Impfung eine Erinnerung per Mail für die dritte Impfdosis. Auch Impfungen ohne Termine sind weiterhin möglich.

Informationen zu Antikörpernachweis und Impfung

Nach Vorgabe des Bundes gilt der alleinige Nachweis über neutralisierende Antikörper nicht als Genesungsnachweis. „Die Höhe der Antikörper hat nicht genügend Aussagekraft über den individuellen tatsächlichen Schutz vor einer Covid-Erkrankung“, erklärt Gesundheitsdirektorin Theresa Geley die Entscheidung auf Bundesebene: „Eine generelle für alle geltende Festlegung eines Grenzwertes von Antikörpern für einen ausreichenden Schutz ist bei der Vielzahl der unterschiedlichen verwendeten Tests und der noch fehlenden Forschungsergebnisse derzeit nicht möglich.“

Zu Missverständnissen kommt es hingegen immer wieder bei der Kombination aus Antikörpernachweis und einer Impfung. Diese Kombination ist laut aktueller Rechtslage in Österreich ein 1G-Nachweis. Im Grünen Pass kann diese Kombination nicht eingetragen werden, da mit neutralisierende Antikörper korrelierende Antikörpertests in Kombination mit einer Impfung in anderen Ländern nicht als Impfnachweis anerkannt werden. Betroffene können den Laborbefund bzw. das ärztliche Attest in Kombination mit ihrem Impfpass vorlegen.

Kürzere Gültigkeitsdauer ab 1. Februar

Gemäß Vorgaben des Bundes ändert sich mit 1. Februar 2022 die Gültigkeitsdauer der Impfzertifikate in Österreich: Die erste Impfserie (zwei Impfungen oder Genesung und eine Impfung) ist künftig 180 Tage gültig. Das Impfzertifikat bei drei Impfungen oder Genesung plus zwei Impfungen ist weiterhin 270 Tage gültig. Für die Einreise nach Österreich sind Impfzertifikate oder andere Impfnachweise weiterhin 270 Tage gültig.