Seit 1. Jänner 2009 darf unbehandelter Abfall in Österreich nicht mehr auf einer Deponie abgelagert werden. Stattdessen muss der Müll sortiert und weiterverarbeitet werden.
Für die drei Bezirke Innsbruck, Innsbruck-Land sowie Schwaz erfolgt das im Recyclingzentrum Ahrental südlich von Innsbruck. Dieses Zentrum wurde 2011 von der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) und der Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH (ATM) für rund 20 Millionen Euro errichtet.
Täglich werden 350 bis 400 Tonnen Abfall geliefert
Jährlich werden rund 80.000 Tonnen Rest- und Gewerbemüll in das Ahrental geliefert. Dabei handelt es sich etwa um die Hälfte des gesamten Restmülls in Tirol. Die tägliche Menge, die mit Lkws geliefert wird, schwanke dabei zwischen 350 und 400 Tonnen, sagt Otto Reichholf. Er ist Geschäftsführer der Abfallbehandlung Ahrental (AAG).
Alleine in Innsbruck sind 18 Sammel-Lkws im Einsatz, um bei den Haushalten die Abfälle abzuholen, zusätzlich wird der Abfall aus über 100 Gemeinden aus den Bezirken Innsbruck-Land und Schwaz angeliefert.
Abfälle werden mechanisch zerkleinert und sortiert
Im Ahrental werden die Abfälle zunächst mechanisch zerkleinert und dann über insgesamt 600 Meter lange Förderbänder transportiert. Dabei werden die Stoffe nach Größe und Material getrennt.
Beim gelieferten Sperrmüll werden Wertstoffe wie Metall oder Altholz bereits vor der Zerkleinerung aus dem Abfall herausgefiltert und können dann weiterverarbeitet werden.
Die Sortierung des Abfalls funktioniere auch im Fall eines technischen Defekts weiter, da die Anlage aus zwei, voneinander unabhängigen Systemen besteht, erläutert Reichholf.
Aus Abfall wird in Linz Strom und Wärme
Beim Transport über die Förderbänder werden die einzelnen Stoffe nach ihrer Größe und ihrem Brennwert sortiert und schließlich in Ballenform gepresst. Anschließend erfolgt der Transport mit der Bahn nach Linz. Bei der Verbrennung entsteht Wärme und Energie. In Tirol selbst könne man das nicht machen, dafür gebe es zu wenig Müll, sagt Reichholf.
Einen hohen Brennwert haben PET-Flaschen oder Holzteile, man bezeichnet sie als hochkalorische Stoffe. Eine Tonne dieses hochkalorischen Abfalls entspricht dem Heizwert von 500 Liter Heizöl, sagt Alfred Egger, Geschäftsführer der ATM.