In ganz Österreich sollen es mittlerweile knapp 600.000 SkitourengeherInnen sein, schätzt der Alpenverein. Naturgemäß begrüßt die Wirtschaft den Trend, weil man dafür ja auch die entsprechende Ausrüstung braucht.
Nachfrage steigt enorm
Über 40 Prozent mehr Umsatz bei Wintersportausrüstung, darüber freut sich der Sportartikelhändler Herbert Erler: „Die Leute wollen in die Natur. Sie wollen raus. Man spürt das auch im Bereich Schneeschuhe oder im Langlauf. In den letzten beiden Jahren zieht es die Menschen vermehrt in die Natur. Die 2-G-Regel und Maskenpflicht bei den Bergbahnen, macht den individuellen Wintersport attraktiver denn je.“
Zu Beginn im gesicherten Skiraum
Auch beim Land Tirol sehe man die Pandemie als Ansporn, den Wintersport ohne Lift und Gondel zu entdecken, so Dieter Stöhr von
der Abteilung Forst-Organisation: „Dass die Leute heute rausgehen wollen, Sport haben wollen, abschalten wollen nach dem ganzen Stress, den es in dieser Zeit gegeben hat. Und sie wollen es sicher machen. Und da ist halt der Weg in das freie Gelände noch ein bisschen riskant. Sie fangen im gesicherten Skiraum an, das trauen sie sich zu. Aber auch dort muss die Ausrüstung passen. Und der Handel liefert genau diese.“
Umsätze in lichten Höhen
Aber auch alteingesessene Anbieter nutzen den Skitouren-Boom. Die Innsbrucker Firma Kohla hat in den vergangenen beiden Jahren sowohl Umsatz als auch die MitarbeiterInnen- Zahlen verdoppeln können. Geschäftsführer Thomas Spahn: „Wir schätzen den Markt aktuell auf circa 500.000 bis 550 000 Paar Skitourenfelle. Davon dürfen wir über 200.000 produzieren, hier am Standort in Innsbruck. Das freut uns, das ist eine tolle Entwicklung.“
Nicht nur Tourengeher sammeln also Höhenmeter, auch die Wirtschaft profitiert. Laut einer Studie des MCI ist der Sport allerdings noch schwierig zu vermarkten. Derzeit gehen hauptsächlich Einheimische auf Skitour. Es gibt aber auch bereits Regionen, die sich auf die Skibergsteiger aus dem Ausland spezialisieren. Der Tourismus wird sich vermehrt auf den Trend einstellen müssen, auch wenn derzeit immer noch mehr Gäste die Tiroler Berge mit Gondeln erklimmen.