Rote Pillen in Medikamenten-Produktionsanlage
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Coronavirus

Covid-Medikamente in Tirol nur in Spitälern

Weltweit wird neben den Impfstoffen auch intensiv an Medikamenten gegen Covid-19 geforscht und entwickelt. Auch in Tirol werden ab sofort solche Medikamente eingesetzt, aber ausschließlich in den Krankenhäusern. Ziel ist es, bei Risikopatienten schwere Verläufe zu verhindern oder abzumildern.

Noch sind einige dieser Medikamente in Europa im Zulassungsverfahren. In anderen Staaten wie den USA, China oder Japan sind sie seit kurzem zugelassen. Verabreicht werden sie Risikopatientinnen und Risikopatienten nach einer Covid-Infektion entweder als Injektion, als Infusion oder in Form von Tabletten.

Spritze mit Covid-Medikament wird aufgezogen
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Die Medikamente gibt es in Tabletten oder als Injektion, beziehungsweise Infusion

Nur geringe Mengen stehen zur Verfügung

In Tirol werden vorerst nur geringe Mengen in den Krankenhäusern in allen Bezirken zur Verfügung stehen, sagt die neue Gesundheitsdirektorin Theresa Geley auf Nachfrage des ORF Tirol. Dabei betonen Expertinnen und Experten, dass die Medikamente die Impfungen nicht ersetzen können.

Günter Weiss im Interview
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Weiss betont, die Medikamente sind kein Impfersatz

Der Direktor der Inneren Medizin an der Klinik Innsbruck, Günter Weiss sagt, eine Impfung reduziere das Risiko für einen schweren Verlauf um etwa 80 bis 90 Prozent. Bei einem Medikament, dass jetzt schon verfügbar sei, werde das Risiko von neun auf sechs Prozent reduziert, „also ungefähr um ein Drittel“, erklärt Weiss. Das zeige, dass solche Medikamente kein Impfersatz sind.

Frühzeitige Risikoeinschätzung wichtig

Weiss betont hinsichtlich einer möglichen Gabe von Covid-Medikamenten eine frühzeitige Risikoeinschätzung. Die Medikamente würden nur wirken, wenn man sie möglichst früh nach Symptombeginn einnehme, wenn das Virus noch aktiv sei und sich vermehre. Im späteren Verlauf sei davon auszugehen, dass sie nicht mehr viel bringen, so Weiss. Es gehe darum einzuschätzen, ob ein Patient ein Risiko für einen schweren Verlauf habe und ob er die Voraussetzungen habe, die eine Medikamentengabe sinnvoll erscheinen lassen.

Rotes Covid-Medikament
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Teure Pillen: Eine Packung kostet bis zu 1.000 Euro

Medikament ist sehr teuer

Die neuen Medikamente werden in Tirol nur in den Krankenhäusern verabreicht. Alle Patientinnen oder Patienten brauchen eine entsprechende Zuweisung eines Epidemiearztes oder des jeweils behandelnden Arztes. Der Einsatz der Medikamente wird teuer werden, eine Packung kostet zwischen 800 und 1.000 Euro.