Alleine 70 Skifahrerinnen und Skifahrer wurden letztes Wochenende von der Piste in die Klinik gebracht. Dazu kommen noch Verletzte nach Rodelunfällen, Skitourengeher und zahlreiche weitere Wintersportler.
Pisten sind hart und rutschig
Auffällig sei dabei die hohe Zahl der Wirbelsäulenverletzungen, sagt der Direktor der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, Rohit Arora. Er vermutet die Ursache dafür in der Schneequalität. „Die Pisten sind hart und rutschig, ich glaube, das ist das Problem“. Mindestens vier seien es pro Woche, die operativ versorgt werden müssen, so Arora.

Die Unfälle belasten die ohnehin bereits reduzierten Kapazitäten stark. In den Monaten November und Dezember habe man die Zahlen von 2019 erreicht. „Unser Problem ist nur, dass wir die OP-Kapazität dazu nicht haben“. Man dürfe nur 50 Prozent der OP-Kapazitäten auslasten. 6.422 Patientinnen und Patienten mussten im November und Dezember nach Wintersportunfällen an der Klinik behandelt werden. Im Jahr 2019 waren es 6.500.
Kaum noch Platz für planbare Operationen
Planbare Operationen werden damit beinahe gänzlich verschoben, das verfügbare Personal und die verfügbaren Operationssäle werden für die akuten Sport-Unfälle gebraucht. Es gebe gewisse Ressourcen für Tumor- oder Schmerzpatienten, die man zwischen den Trauma-Operationen einschiebe. "Aber das Trauma ist jetzt hoch akut“, so Arora.
Nächste Woche könnten die OP-Kapazitäten wieder erhöht werden. Dann wären die Wartelisten an planbaren Operationen etwa bei Hüften oder Knie in etwa drei bis vier Monaten aufgearbeitet. Omikron bleibt dabei aber die große Unbekannte.