Stattdessen solle man sich Zeit zum Nachdenken und zur Klärung der wirklichen Fragen nehmen. Damit gebe es den nötigen Freiraum für eine gute, sachliche Entscheidung. Derzeit gebe es eine große Gereiztheit und eine Empörung, die alle erfasse, so Glettler. In einem Zustand der Empörung und der Missgunst werde es keine ordentlichen Lösungen geben können. Persönlich schlage er vor, täglich eine Zeit der Stille zu nehmen, „das ist wirklich entscheidend“.
Versöhnung braucht Bereitschaft zur Selbstkorrektur
Sein Wunsch sei, möglichst versöhnt in dieses Jahr hineinzugehen, so der Bischof. Versöhnung sei ein „Riesengeschenk“, das menschliche Kräfte für die anstehenden Probleme frei lege. Versöhnung brauche die Entscheidung für das Du, die Bereitschaft, Dinge anzusprechen und zur Selbstkorrektur.
Für gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik
Angesprochen auf die Flüchtlingspolitik sagte Glettler, das Thema Integration werde von der Kirche sehr stark mitgetragen. Die von ihm geforderte Aufnahme von 100 Familien sei eigentlich nur ein symbolischer Akt, der aber wichtig wäre um auf europäischer Ebene gemeinsam an einen Strang zu ziehen. An den Rändern Europas gebe es viel Elend in den Lagern und das wäre zumindest ein kleiner Beitrag um in Europa zu einer guten Asylpolitik zu kommen.