
Die Strompreise werden mit Ende des zweiten Quartals 2022 um rund acht Prozent steigen, kündigte TIWAG Vorstand Erich Entstrasser am Donnerstag gegenüber dem ORF Tirol an. „Nachdem sich die Börsenpreise noch weiter nach oben entwickelt haben, wird sich das auf keinen Fall vermeiden lassen“, sagte Entstrasser.
Als marktwirtschaftliches Unternehmen könne man es sich auf Dauer nicht leisten, derartige Preisanstiege nicht an die Kunden weiterzugeben. Die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB), an denen die TIWAG ebenfalls beteiligt sind, werden die Erhöhung bei den Energiepreisen ebenfalls mitmache müssen, so der Chef der Landesenergiegesellschaft.
Gaspreise noch stärker betroffen
Beim Gas werden es die Kunden noch deutlicher spüren. „Die Preise auf den internationalen Gas-Märkten sind noch mehr explodiert als die Strompreise“, erklärte Entstrasser. „Die Gaspreise werden deshalb um mindestens 10 Prozent steigen, vielleicht sogar noch höher. Das wird sich aber erst im Laufe des kommenden Jahres entscheiden“, sagte der TIWAG-Vorstand im ORF-Interview. Die TIGAS werde die Gaspreise aber nicht während der Heizperiode erhöhen, sondern ebenfalls erst mit Ende des zweiten Quartals 2022.
AK-Präsident Zangerl fordert Einfrieren der Preise
Der Anstieg der Energiepreise führt zu deutlichen Mehrbelastungen für alle Tirolerinnen und Tiroler. Kritik kommt deshalb von Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl. Er fordert Gegenmaßnahmen.

Zangerl forderte angesichts der Teuerungswelle und der hohen Inflation ein Einfrieren der Energiepreise. „Ein Landesunternehmen hat nicht nur die Pflicht Strom zu erzeugen, sondern auch eine soziale Verantwortung“, meinte Zangerl. Er würde sich wünschen, dass die TIWAG auf einen Teil ihres Gewinns zugunsten niedrigerer Energiepreise verzichte. Auch das Land Tirol als TIWAG-Eigentümer könnte den Menschen in dieser schwierigen Situation helfen, meinte Zangerl.
Land prüft Erhöhung des Heizkostenzuschusses
Von Seiten des Landes hieß es am Donnerstag, dass man die Auswirkungen der Strom- und Gaspreiserhöhung prüfen werde. Denkbar sei ein Anheben des Heizkostenzuschusses, bestätigt man im Büro von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).