Eine der Covid-Intensivstationen an der Klinik Innsbruck
tirol kliniken
tirol kliniken
Coronavirus

Vorbereitungen auf kritische Omikron-Welle

Nach fast zwei Jahren Pandemie stellt die Omikron-Variante viele Betriebe vor neue Herausforderungen. Sollten in den nächsten Wochen viele Menschen erkranken und in Quarantäne müssen, könnte das zu personellen Engpässen in der kritischen Infrastruktur führen.

Nicht nur in den Krankenhäusern bereitet man sich vor, auch bei der Polizei und den Energieversorgern gibt es Konzepte, wie man Omikron bewältigen will.

Ausnahmen für das Gesundheitspersonal

Vieles ist rund um die hochansteckende Omikron-Variante noch unbekannt. Aber man tastet sich langsam vor, um basierend auf Expertenmeinungen, Erfahrungswerten und Rechenbeispielen ein Lagebild zu finden und einen Plan für den Ernstfall auszuarbeiten.

Für das Gesundheitspersonal in einer kritischer Infrastruktur gibt es eine Ausnahmeregelung, zum Beispiel für die Leitstelle oder auch die Innsbrucker Klinik. Johannes Schwamberger, Sprecher der Tirol Kliniken sagte im ORF Tirol Interview: „Es gibt für das absolut unersetzliche Gesundheitspersonal eine Ausnahme von der K1-Regel. Sie dürfen dann als Kontaktpersonen trotzdem arbeiten, allerdings unter sehr strengen Voraussetzungen.“

Klinik Innsbruck
ORF
Als kritische Infrastruktur feilt man bei den Tirol Kliniken an Personalmaßnahmen

Polizei derzeit gut aufgestellt

Damit soll die Versorgung in jedem Fall gesichert werden können. Pensioniertes Personal zurückzuholen, sei derzeit keine Option. Auch nicht bei der Polizei. Das Problem könnten hier in wenigen Wochen nicht nur die infizierten und erkrankten, sondern vor allem die Kontaktpersonen sein. Derzeit setzt man auf Gruppentrennungen und ein genaues Monitoring. Martin Kirchler, Büroleiter der Landespolizeidirektion: „Wir halten es für nahezu ausgeschlossen, dass die Ausfälle so massiv werden, dass die Kernaufgaben nicht mehr geleistet werden können.“

Bewaffnete Polizeibeamte vor der Synagoge in der Sillgasse in Innsbruck
ORF
Engpässe, was die Ausfälle wegen der Coronapandemie betrifft, sieht man bei der Polizei derzeit nicht, es werden aber Vorkehrungen getroffen.

Von 2.200 Beamtinnen und Beamten in Tirol ist derzeit ein Prozent abgesondert. Der Höchststand von neun Prozent wurde im Herbst 2020 erreicht. Es gebe also noch Spielraum. Befinden sich mehr als fünf Prozent in Quarantäne, greifen weitere Maßnahmen. Bei Bedarf werde man sich auch bundesländerübergreifend aushelfen können.

Müllcontainer von innen
ORF
Die Müllentsorgung muss auch in Pandemiezeiten reibungslos funktionieren

IKB setzen auf Teamtrennungen und Vorsicht

Bei den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) liegt das Hauptaugenmerk auf den Bereichen Strom/Abwasser/Internet und Müllentsorgung. „Bei uns ist die größte Gefahr der Ausfall von Schlüsselpersonal. Dem haben wir mit der Trennung von Teams und Betriebsstandorten vorgesorgt“, sagte IKB Vorstandsdirektor Thomas Pühringer auf Nachfrage des ORF. „Wir haben erfreulicherweise eine hohe Impfquote von 85 Prozent im Haus. Wir bleiben aber vorsichtig.“

Vorsichtig ist man derzeit in vielen Betrieben. Mit den Sicherheitsvorkehrungen geht man aber davon aus, auch die Omikron-Welle meistern zu können. Mitte Jänner könnten die Konzepte dann tatsächlich zum Tragen kommen. In welcher Form genau, das weiß wohl noch niemand.