Dorothee von Laer
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Coronavirus

Omikron: Impfen und Testen als Strategie

Harte Kritik zu den am Mittwoch verkündeten zusätzlichen Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Virusvariante Omikron hat es aus dem Tiroler Tourismus gegeben. Anders sieht das naturgemäß die Virologin Dorothee von Laer von der MedUni Innsbruck.

Das wichtigste sei es, Zeit zu gewinnen, damit der neuerliche Anstieg der Infektionen, diesmal mit der Omikronvariante so langsam und kontrolliert wie möglich gehe. Das sagte die Leiterin der Virologie an der Medizinischen Universität Innsbruck, Dorothee von Laer im Ö1 Mittagsjournal.

Den Anstieg der Infektionen bremsen

Es gehe darum, dass nicht zu viele Menschen auf einmal infiziert werden und damit die Krankenhäuser und Intensivstationen nicht überfüllt werden. „Wichtig ist auch, dass es keine Probleme mit der kritischen Infrastruktur gibt, wenn zu viele Menschen auf einmal in Quarantäne, im Krankenhaus oder im Krankenstand sind,“ sagte von Laer. Dadurch könne man sich einen gewissen Spielraum verschaffen. Allzu groß sei der aber nicht.

Auch wenn derzeit die internationalen Studien zeigen würden, dass Omikron weniger schwere Verläufe bringe, dafür aber besonders ansteckend sei. "Selbst wenn nur die Hälfte der Menschen ins Spital kommt und dann entsprechend auch nur die Hälfte der zu erwartenden Erkrankten auf Intensivstationen landen, ist das natürlich mit einer großen Zahl von Infizierten schnell wieder ausgeglichen. Unser Gesundheitssystem könnte etwas mehr Erkrankte tolerieren. Aber
dass man das ganz ohne Maßnahmen durchlaufen lassen könnte, dafür macht die Variante immer noch zu sehr krank.

Genesen allein reicht nicht als Schutz

„Genesene sollten sich auf jeden Fall jetzt noch mal impfen lassen, dann haben sie allerdings einen hervorragenden Schutz. Genesen plus geimpft ist sozusagen die beste Möglichkeit, gleich gefolgt von dreimal geimpft. Dann haben wir ja noch eine weitere Möglichkeit, wenn im Februar wahrscheinlich ein Medikament zugelassen wird.“ Es werde am Anfang aber noch nicht für alle zur Verfügung stehen. So viele Dosen werde es zunächst nicht geben. Aber damit könne man zumindest Risikopersonen gleich in den ersten Tagen behandeln und so die Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthalts deutlich vermindern.

Geimpft und getestet zum Weihnachtsfest

Für die Weihnachtsfeiertage und die Familientreffen rät die Virologin, den Kreis möglichst klein zu halten. Idealerweise sollten auch die geimpften und genesenen Personen alle am Tag der Feier negativ getestet sein. Das gelte natürlich auch für die Silvesterfeiern.