Eine Flugzeug-Notlandung ohne Verletzte komme extrem selten vor, kommentierte Klaus Hohenauer von der Abteilung Verkehrsrecht beim Land Tirol das Geschehene:
„Der Pilot hat zweimal sehr, sehr gut reagiert. Er hat sich sofort für eine Notlandung entschieden und auch ein geeignetes Feld ausgesucht. Wenn das über einem Wald oder im Gebirge passiert wäre, hätte es ein böses Ende nehmen können. Für die Insassen ist das ein kleines Weihnachtswunder“, staunte Hohenauer. Derartige Notfälle könnten auch ganz anders ausgehen, betonte der Experte.
Maschine beschädigt, Insassen unverletzt
Der 52-jährige österreichische Pilot wollte auf Nachfrage von ORF Tirol kein Interview geben. Er war mit seinen drei Passagieren am Flughafen Innsbruck Richtung Westen zu einem Rundflug gestartet. Nach der Wende bei St. Anton am Arlberg hatte der Mann beim Rückflug auf Höhe Telfs ein Motorstottern und einen markanten Leistungsabfall bemerkt, sodass die Flughöhe nicht mehr gehalten werden konnte.
Der Pilot entschloss sich laut Polizeiangaben gegen 14.00 Uhr zur Notlandung auf einem Feld bei Oberhofen. Kurz bevor das Flugzeug zum Stillstand kam, brach das vordere Fahrwerk aufgrund gefrorener Furchen ab und die Nase des Flugzeuges schlug auf dem Boden auf. Alle drei Passagiere als auch der Pilot blieben durch die Notlandung allerdings unverletzt.
Technischer Defekt im Motor
Am Flugzeug entstand erheblicher Sachschaden. Unter Beiziehung von zwei Sachverständigen wurden Ermittlungen zur genauen Ursache der technischen Probleme geführt: „Die Aussagen des Piloten haben sich bis bestätigt. Im Motor der Maschine wurde ein technischer Defekt gefunden, der mit seinen Angaben zum Unfallhergang übereinstimmt. Es dürfte im Bereich der Zündung ein Problem gegeben haben.“
Das Kleinflugzeug ist von der Staatsanwaltschaft mittlerweile freigegeben worden. Der Motor der Cessna wird derzeit noch weiter untersucht. Zwei gerichtliche Sachverständige sind mit der Begutachtung beschäftigt, in einigen Tagen ist mit einem Ermittlungsergebnis zu rechnen. Nach Abschluss der Erhebungen ergeht ein Bericht an die zuständigen Stellen.