Mit dem Strategieplan hat Österreich die Weichen für die finanzielle Zukunft der Landwirtschaft von 2023 bis 2027 gestellt. Dieser wurde jetzt der EU-Kommission zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt. Darin enthalten sind unter anderem Fördergelder für landwirtschaftliche Leistungen, die am Markt nicht abgegolten werden – wie etwa die Pflege der Kulturlandschaft oder Umweltleistungen.
Erstmals Förderobergrenze eingezogen
Tirols zuständiger Landesrat für die Landwirtschaft, Josef Geisler (ÖVP), sieht im Strategieplan vor allem ein Bekenntnis zur kleinstrukturierten Landwirtschaft. Diese würde von der erstmals eingezogenen Förderobergrenze von 100.000 Euro profitieren. Damit werden zehn Prozent der Direktzahlungen von großen zu kleinen Betrieben umverteilt.
In der Direktzahlung komme es zu einer besonderen Stärkung der kleineren Betriebe, weil die ersten 20 Hektar eine höhere Prämie erhalten, spricht auch Tirols Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger von einer richtigen Entscheidung.
Deutlich mehr Mittel für Almwirtschaft
Als wesentlichen Verhandlungserfolg für die Tiroler Landwirtschaft wertet LHStv Geisler die deutliche Erhöhung der Prämie für den Almauftrieb. Hier stehen über die gesamte Förderperiode 90 statt 75 Millionen Euro zur Verfügung. Davon wird ein wesentlicher Anteil auf die Tiroler Almwirtschaft entfallen. Denn auf Tirols Almen weidet ein Drittel aller in Österreich gealpten Rinder. Drei Viertel der in Österreich produzierten Almmilch stammen von Tiroler Almen.
Kammer will Beratung forcieren
Insgesamt stehen den Tiroler Betrieben 140 Millionen Euro in Form von Ausgleichzahlungen zur Verfügung, so Geisler. Gelder die eben für die Erschwernisse der Landwirtschaft in Berggebieten entschädigen, gleichzeitig aber auch die umweltgerechte Betriebsweise forcieren sollen.
Die Tiroler Landwirtschaft nehme bereits jetzt die Umweltprogramme gut in Anspruch, betont auch Hechenberger. Die Landwirtschaftskammer werde mit einem eigenen Schwerpunkt im nächsten Jahr die Betriebe über die neuen Möglichkeiten informieren, damit auch in Zukunft möglichst viele Mittel auf die Tiroler Betriebe kommen.