Lichtermeer
Sarah Leuchtenmüller
Sarah Leuchtenmüller
Coronavirus

Tiroler organisierte Lichtermeer in Wien

In Wien hat Sonntagabend am Ring ein Lichtermeer im Gedenken an die über 13.400 Toten der Coronapandemie stattgefunden. Laut Polizeiangaben versammelten sich über 30.000 Teilnehmer für rund zehn Minuten auf der Straße. Einer der beiden Organisatoren ist der Innsbrucker Roman Scamoni.

„Yes, we care“ – unter diesem Motto stand das Lichtermeer Sonntagabend am Ring in Wien – initiiert von Daniel Landau und dem Innsbrucker Roman Scamoni. Menschen, die mitten in Wien still eine Kerze anzünden – für die Opfer der Pandemie. Stille ist für den Innsbrucker das, was derzeit fehle: „Gerade in diesen Zeiten ist Stille ein wichtiger Ausdruck. Stille kann sehr laut sein. Es ist ein Kontrapunkt zu dem, was im Moment gerade sehr laut ist. Da gibt es sehr viel Lautstärke, sehr viel Emotion, sehr viel Polarisierung. Und darum unsere Idee, einfach mal still zu werden.“

Lichtermeer gedenkt CoV-Toten

In Wien hat am Sonntagabend ein stilles Lichtermeer am Ring stattgefunden – in Gedenken an die mehr als 13.400 CoV-Toten in Österreich. Um 19.00 Uhr gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Kerzen auf die Straße.

„Was ist denn die Alternative?“

Mit dieser Stille solle die Mehrheit der Menschen gehört werden, wie er sagt. Jene, die für etwas sind: „Für das Gemeinsame, für das friedliche Gedenken. Ich verstehe, dass Menschen laut und frustriert sind. Aber ich sehe auch die andere Seite: Was ist denn die Alternative? Leute sterben lassen, das Gesundheitssystem crashen lassen? Niemand findet Coronamaßnahmen toll, aber die meisten sehen die Notwendigkeit.“

Friedliches Miteinander

Um das Ansteckungsrisiko beim Lichtermeer so gering wie möglich zu halten, appellierte Scamoni an die Teilnehmenden, Abstand zu halten, FFP2-Maske zu tragen und sich idealerweise vorher zu testen. Alle sollen am Lichtermeer teilhaben können – egal ob geimpft oder ungeimpft: „Es geht darum, dass jeder eingeladen ist, der das Anliegen eines friedlichen Stillen Gedenkens mitträgt. Es ist vielleicht auch schon eine Einladung, die Polarisierung zu überwinden.“

Treffpunkt war am Sonntag gegen 18.30 Uhr an der Wiener Ringstraße – mehr dazu in Mehr als 30.000 Menschen bei Lichtermeer.