Erwin Zangerl
AK Tirol
AK Tirol
Gesundheit

AK-Präsident Zangerl mit Kritik an ÖGK

Mit Beginn des Jahres 2020 sind die Gebietskrankenkassen zur Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) zusammengefasst worden. Zwei Jahre später zeige sich, dass nichts von den angepriesenen Vorteilen bei den Menschen ankomme, kritisierte der Präsident der Tiroler Arbeiterkammer (AK), Erwin Zangerl.

Die Struktur der Österreichischen Gesundheitskasse gehe völlig an der Lebensrealität der Menschen vorbei, sagte Erwin Zangerl. Der Zentralismus der ÖGK sei zudem schwerfällig und lasse die regionalen Bedürfnisse völlig außer Acht.

Logo der Österreichischen Gesundheitskasse
APA/Herbert Pfarrhofer

AK-Präsident fordert Finanzierung auf Länderebene

Zangerl forderte eine grundlegende Reform der ÖGK: „Die Versicherten müssen im Vordergrund stehen und nicht ein aufgeblähtes System, das keinen Platz für rasche und individuelle Entscheidungen lässt und bei dem wir in Tirol kein Mitspracherecht haben“, so Tirols AK-Präsident. Es gehe um die Gesundheitsversorgung und um viel Geld, das nach Wien abfließe. Allein für Tirol seien das jährlich 1,3 Milliarden Euro an Beiträgen.

Die Verteilung der Gelder sowie versorgungsrelevante Entscheidungen würden beinahe ausschließlich zentral getroffen. „Dabei hat man den Menschen jahrelang vorgegaukelt, dass die Regionen gestärkt werden sollen, doch genau das Gegenteil ist passiert“, urteilte AK-Präsident Erwin Zangerl über die derzeitige Situation. Er forderte eine Finanzierung auf Länderebene sowie kürzere und schnellere Entscheidungswege, eine Stärkung der Selbstverwaltung und eine massive Stärkung der Präsenz der ÖGK in den Ländern.

120 Millionen Euro an Rücklagen in Tirol angespart

Zangerl forderte zudem eine „gerechtere“ Form der Verteilung der ersparten Rücklagen. Die auf die ÖGK übergegangenen Rücklagen seien zur Verbesserung der Versorgung wieder an jene Bundesländer zurückzugeben bzw. diesen bereit zu stellen, die diese Gelder durch ihre Beiträge erwirtschaftet haben. „Für Tirol sprechen wir hier von einer Summe von immerhin 120 Millionen Euro. Das ist viel Geld für Leistungen, die auch den Tirolerinnen und Tirolern zukommen sollen“, fordert Zangerl.