neue Gondelbahn Kaunertaler Gletscher
Kaunertaler Gletscherbahnen
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Wirtschaft

Kaunertal: Neue Gletscherbahn startet

Das Skigebiet am Kaunertaler Gletscher ist erweitert worden. Am Freitag öffnet nach sechs Monaten Bauzeit eine neue Liftanlage. Die Weißseejochbahn führt von knapp 2.500 auf über 3.000 Meter Seehöhe.

Die Weißseejochbahn bringt ab 17. Dezember in ihren 10er Gondelkabinen Skifahrer und Snowboarderinnen von der Mittelstation der Ochsenalmbahn auf knapp 2.500 Meter Seehöhe bis zum Weißseejoch auf 3.044 Meter direkt an der österreichisch-italienischen Grenze. Auf einer neu angelegten Piste kommt man dann wieder zurück zur Talstation der Weißseejochbahn.

Neue Bahn mit langem Vorlauf

Die Idee für die Bahn auf das Weißseejoch zur Erschließung des Kaunertaler Gletschers kam dem Touristiker Eugen Larcher schon vor 40 Jahren. Insgesamt 12,5 Millionen Euro wurden jetzt dafür investiert. „Durch den Bau der neuen Bahn wird das Lift- und Pistenangebot des bestehenden Skigebietes wesentlich attraktiver gemacht und das stärkt das Kaunertal als Wintersportregion“, meinte Armin Falkner vom Tourismusverband Tiroler Oberland.

Kritik von der Umweltanwaltschaft

Anders sieht man das vonseiten des Naturschutzes. Im Vorfeld des Baus der neuen Liftanlage zum Weißseejoch gab es Kritik von der Landesumweltanwaltschaft. Die Sprengungen, Bach- und Straßenverlegungen, die während des Baus notwendig waren, würden eine enorme Belastung für den Gletscher und die Natur darstellen. Angesichts des bestehenden vielfältigen Angebots an skitechnischer Infrastruktur und der negativen Auswirkungen auf die Umwelt, sei ein weiterer Ausbau fragwürdig, sagte der stellvertretende Landesumweltanwalt Walter Tschon – mehr dazu in Neue Bahn am Kaunertaler Gletscher.

Das Land erteilte dem Bau allerdings im Mai 2021 die naturschutzrechtliche Genehmigung. Im Juni begannen die Arbeiten, und nach sechs Monaten Bauzeit wurde die Anlage im Dezember fertiggestellt.

Platzsparende Bauweise

Eine Besonderheit bei der neuen Weißseejochbahn ist das Lagerungssystem für die Gondeln. Während die Lifte geschlossen bleiben, können die 33 Gondelkabinen alle innerhalb des Gebäudes der Talstation eingelagert werden. Damit spare man sich ein zusätzliches Gebäude für eine Garage und verringere so die Baufläche und das Volumen. Dieses Garagierungssystem sei weltweit einzigartig, die Idee dafür gehe auf den Hauptgesellschafter der Kaunertaler Gletscherbahnen Hans Rubatscher zurück.