Das Familienunternehmen wurde 1949 von Anton Kahlbacher gegründet. Zunächst konzentrierte sich der Unternehmer auf den Bau von Betonmischmaschinen in verschiedenen Größen. Als er diese dem Land Tirol verkaufen wollte, erhielt er die Antwort, dass man stattdessen Schneepflüge benötige. „Wenn ihr mir sagt, wie das zu machen ist, dann mach ich euch das“, soll sein Großvater damals geantwortet haben, sagt Christian Kahlbacher.

120 Mitarbeiter in drei Werken in Kitzbühel und Amstetten
Seit damals ist das Unternehmen im Wintergeschäft tätig – mittlerweile in dritter Generation. Die Zahl der Mitarbeiter ist mit 120 über die Jahre annähernd konstant geblieben. Der Großteil der Mitarbeiter ist in den beiden Werken in Kitzbühel tätig, ein Teil arbeitet im Werk in Amstetten in Niederösterreich.
Die Kitzbüheler bieten ihre Produkte für vier große Bereiche an: Straßen, Flughäfen, Schienen und Skipisten. Sie produzieren Schneefrässchleudern für Pistengeräte, leistungsstarke Räumgeräte für die Eisenbahn sowie große Räumgeräte für Flughäfen. Diese drei stellen jedoch einen vergleichswiese kleinen Geschäftsbereich dar. Mit Abstand der größte Bereich entfällt auf die Räumung von Straßen.

Großteil der Arbeitsschritte wird selbst erledigt
Von der technischen Planung, der Konstruktion bis zum Bau von Protoypen samt anschließender Fertigung der Räumgeräte setzen die Unterländer den Großteil der Arbeitsschritte so wie schon seit der Gründung des Unternehmens weiterhin selbst um.
Gleich geblieben ist auch, dass das Unternehmen beinahe alle Teile für seine schweren Geräte selbst herstellt. Die meisten Räumgeräte verkauft das Unternehmen innerhalb Österreichs – beispielsweise an Gemeinden oder die ASFINAG. Auch der Innsbrucker Flughafen zählt zu den Kunden der Kitzbüheler. Ein Teil der Geräte wird exportiert. So zählen sie einige Flughäfen in den USA zu ihren Kunden, auch in Südkorea werden ihre Produkte eingesetzt, sagt Mehrheitseigentümer Horst Kahlbacher.

Große Preisspanne bei Räumgeräten
Die Pandemie hat das Geschäft mit Flughäfen beeinträchtigt. Er rechne allerdings damit, dass sich das in ein oder zwei Jahren wieder ändere, sagt Christian Kahlbacher. Insgesamt seien die Auftragsbücher jedoch gut gefüllt. Man verkaufe jährlich etwa 400 Schneepflüge und 200 Frässchleudern.
Die preisliche Bandbreite beginne bei rund 4.500 Euro für Raumgeräte für Gehsteige und reiche bis zu einer Million Euro für eine Groß-Frässchleuder für Flughäfen. Dabei handle es sich um Sondermaschinen, denn die Schneeräumung auf Flugplätzen müsse besonders schnell und effizient erfolgen, sagt Horst Kahlbacher.
Räumgeräte werden immer leistungsfähiger
Im Lauf der Jahre wurden die Trägerfahrzeuge für die Räumgeräte immer stärker und leistungsfähiger, daher müssen auch die Geräte entsprechend technisch ausgestattet sein, sagt Kahlbacher.
Auch die Schneeräumtechnik habe sich verändert. Während man früher reine Schneefräsen verwendet habe, seien heute Frässchleudern im Einsatz. Dabei handle sich um die Kombination aus Fräsen und Schleudern. Das bringe große Vorteile, sagt Kahlbacher. Man könne den Schnee somit weiter werfen, auch die Verladung auf Lkws laufe exakter ab. Der Schnee könne jetzt insgesamt schneller von der Straße beseitigt werden, als dies vor Jahren möglich gewesen sei.
Beim Schneeräumen wird der Pflug durch spezielle Gummiteile vor Beschädigungen – etwa durch Steine – geschützt. Somit sei es keine Seltenheit, dass ihre Pflüge über 30 Jahre im Einsatz stehen, betonen die Eigentümer.