Die Lawinenkatastrophe in Galtür und Valzur, die Hochwässer in Kössen oder im Paznazun, aber auch das Treffen der Bilderberger vor einigen Jahren in Telfs oder das G-7-Treffen im benachbarten Bayern: Solche Ereignisse sind die großen Herausforderungen für die Landeswarnzentrale. Am 15. Dezember 1991 nahm sie im Landhaus ihren Betrieb auf. Auslöser war der Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahr 1986. Daraufhin wurde eine Bund-Länder-Vereinbarung zur Einrichtung von Landeswarnzentralen sowie zu einer Bundeswarnzentrale geschlossen.
Verschiedene Meldesysteme werden überwacht
Neben der Koordination im Katastrophenfall werden in der Warnzentrale auch unter anderem Hochwasser- oder Erdbeben-Meldesysteme überwacht. „Das Team der Landeswarnzentrale unterstützt Behörden in den Bezirken und Einsatzorganisationen bei der Abwehr und Bewältigung von Krisen und Katastrophen“, umreißt Thomas Geiler, Leiter der Landeswarnzentrale, die Kernaufgaben. Weitere Aufgaben sind etwa die Anforderung und Koordination des Landeshubschraubers für Erkundungsflüge sowie für Einsätze der Katastrophenschutzbehörden in den Bezirken, oder die Anforderung und Vermittlung von Sachverständigen und Gutachtern.
Rund um die Uhr besetzt
Das Team der Landeswarnzentrale umfasst vier direkt zugeordnete Mitarbeiter und zwei Zivildiener. 16 weitere Landesbedienstete unterstützen diese zentrale Sicherheitseinrichtung des Landes, die 365 Tage im Jahr rund um die Uhr besetzt ist. Einmal jährlich wird ein landesweiter Zivilschutz-Probealarm ausgelöst, um der Bevölkerung die Signale in Erinnerung zu rufen und die Sirenen auf ihre Funktion hin zu überprüfen. Seit nunmehr fast zwei Jahren ist die Landeswarnzentrale auch stark in die Bewältigung der Coronavirus-Pandemie eingebunden.
Neues Zentrum im Osten Innsbrucks
1.500 bis 2.000 Ereignismeldungen werden jährlich in der Landeswarnzentrale bearbeitet, wobei man auch eng mit der Leitstelle Tirol zusammenarbeitet. In dem neuen Katastrophenschutzzentrum am Areal des Landesbauhofs im Osten Innsbrucks soll die Landeswarnzentrale ausreichend Platz vorfinden und auf einem technisch internationalen Standard arbeiten können.