Mann führt Proberöhrchen von PCR-Gurgeltest zum Mund
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Coronavirus

PCR-Gurgeltests werden derzeit ausgeliefert

Ab dieser Woche können auch in Tirol PCR-Gurgeltests in Lebensmittelmärkten abgeholt und abgegeben werden. Damit sollen Coronatests in allen Bezirken einfacher möglich sein. Ob damit wirklich 170.000 Tests pro Woche durchgeführt werden können, wird bezweifelt.

Die Gurgeltests sollen das Testen einfacher machen, besonders auch in den Tälern, sagte Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) in einer Pressekonferenz am Montag. Gerade vor Weihnachts- und Familienfeiern seien die Tests auch für symptomlose Personen „als Sicherheitsnetz“ sinnvoll.

600.000 Testkits mussten verpackt werden

Kritik gab es im Vorfeld an Novatium, jener der Firma, die die Gurgeltests auswerten soll. Sie habe damit keine Erfahrung, kritisierten die Mitbewerber – mehr dazu in Vergabe für Gurgeltests im Kreuzfeuer. Am Wochenende bekam die Firm offenbar Stress: Dutzende Mitarbeiter wurden gesucht, um die Gurgeltests zu verpacken. Am Sonntag hieß es dann, dass zu wenige Test geliefert worden seien. Trotzdem zeigte man sich beim Land am Montag guter Dinge für den Start, sagte Elmar Rizzoli, Leiter des Coronakrisenstabs: „Es sind 600.000 Testkits da, die haben verpackt werden müssen. Sie sind nun verpackt und werden derzeit in die Auslieferungslager der Lebensketten gebracht.“

Im Großraum Innsbruck erst ab Freitag

Bis zu 170.000 Tests pro Woche sollen dann möglich sein, hofft man beim Land. Wie groß die Nachfrage wirklich sein wird, müsse man wohl abwarten, so Rizzoli: „Die Nachfrage ist total unterschiedlich, niemand kann sagen, woran das genau liegt. In Salzburg gibt es eine relativ gute Nachfrage, in der Steiermark hingegen ist es recht überschaubar. Wir müssen das System jetzt einmal starten lassen.“

Ab Mittwoch können die Gurgeltests in Supermärkten abgeholt und dort auch wieder abgegeben werden. In Innsbruck und Innsbruck-Land wird es erst ab Freitag so weit sein. Die Testergebnisse sollten dann innerhalb von 24 Stunden vorliegen.

Horten von Tests nicht möglich

Pro Woche stehen den Testwilligen in M-Preis- und Spar-Filialen dann maximal drei Test-Kits zur Verfügung, teilte das Land am Montag in einer Pressekonferenz mit. Dabei will man auch sogenannten Testhortungen einen Riegel vorschieben. Würden etwa sechs Testungen abgeholt, jedoch keine Gurgeltestabgabe verzeichnet, könnten die jeweiligen Personen keine weiteren Tests beziehen.

Dies gelte, solange bis zumindest drei Tests durchgeführt und abgegeben wurden. „Das ist wichtig: Wir wollen nicht, dass Tests ‚gehortet‘, sondern sinnvoll eingesetzt werden“, erklärte Elmar Rizzoli, Leiter des Corona-Einsatzstabes. Mittels Registrierung auf der Tiroler Test-Plattform kann man nach erfolgtem Gurgeltest, sofern man den Abgabeschluss in den Supermärkten um 10.00 Uhr einhält, mit einem PCR-Testergebnis innerhalb von maximal 24 Stunden per SMS und E-Mail rechnen. 600.000 Test-Kits sind laut Rizzoli gegenwärtig schon in Tirol, wöchentlich sollen weitere Lieferungen hinzukommen.