Dass sie bereits früh im Olympiawinter in Hochform ist, hat die Weltmeisterin in Schweden mit ihrem ersten Sprintsieg sowie zweiten und vierten Plätzen eindrucksvoll bewiesen. Als sichtbaren Erfolgsnachweis darf sie im Pillerseetal als Gesamtweltcupführende antreten. „Mit dem Gelben Trikot nach Hause zu kommen, das übersteigt natürlich alle meine Erwartungen. Ich hätte mir nie gedacht, dass der Saisonstart für mich so erfolgreich sein könnte“, betonte Hauser vor den ersten Trainings auf der Heimstrecke.
Biathlon Weltcup in Hochfilzen
Freitag, 10. Dezember:
11.25 Uhr Sprint Männer
14.15 Uhr Sprint Frauen
Samstag, 11. Dezember:
12.15 Uhr Verfolgung Männer
14.15 Uhr Staffel Frauen
Sonntag, 12. Dezember:
11.45 Uhr Staffel Männer
14.30 Uhr Verfolgung Frauen
Alle Rennen werden live im ORF übertragen.
Auch ihr Coach Markus Fischer ist überrascht. „Wir wussten, dass wir gut trainiert haben, aber dass es dann so aufgeht, mit dem haben wir nicht gerechnet. Dass Lisa jetzt mit dem Gelben Trikot nach Hochfilzen fährt, ist schon ein kleiner Traum.“
Rennen auch heuer ohne Fans
Damit einhergehend steigt aber auch die Erwartung. „Man ist angespannter, die Aufmerksamkeit ist größer. Das ist sicher etwas stressiger für mich, als einen Weltcup in Schweden zu laufen“, weiß Hauser. Dass man wegen des Lockdowns wie im Vorjahr ohne die Anfeuerung der Fans auskommen muss, sei sehr bedauerlich. „Ich wäre wahnsinnig gern in Gelb vor meinen Leuten gelaufen.“ Vorne mitmischen will sie aber natürlich trotzdem. Aus dem Vorjahr gilt es, einen achten Rang zu übertreffen.
So richtig in Schwung kam sie damals erst nach dem Heimweltcup, als die Topschützin dank schnelleren Laufzeiten im Jänner ihre ersten Podestplätze holte. Und ihre Saison später dann noch mit Gold und Silber bei der WM krönte. Auch in der neuen Saison glänzte sie schon mit präzisem Schießen und großteils starken Laufzeiten.
Hochfilzen als schwieriges Pflaster
Ausgerechnet in Hochfilzen machten ihr aber auch schon einige Male zu viele Fehlschüsse zu schaffen, die Heim-WM 2017 ist ihr in schlechter Erinnerung. „Auch wenn ich den Schießstand in- und auswendig kenne, hat er mich in den vergangenen Jahren auch schon einiges an Nerven gekostet. Hochfilzen ist nicht immer einfach für mich.“

ÖSV-Team muss aufholen
Anders als Hauser und Simon Eder ist der Rest des ÖSV-Teams schlecht gestartet und hat teilweise großen Aufholbedarf. So laufen etwa Dunja Zdouc und auch Felix Leitner ihren früheren Topergebnissen ebenso noch hinterher wie Julian Eberhard. Letzterer hatte sich in der vergangenen Saison mit Rückenproblemen geplagt, in Östersund bremste ihn nach überstandener Erkrankung im Vorfeld dann auch noch ein heftiger Sturz aus. Der Routinier erlitt eine leichte Gehirnerschütterung und eine Rippenprellung, meldete sich nach kurzer Pause nun aber wieder einsatzbereit. Spitzenplätze sind für den einstigen Weltcupsieger aber wohl auszuschließen.
ÖSV-Aufstellung:
In Hochfilzen gehen für die ÖSV-Frauen Lisa Hauser, Anna Juppe, Christina Rieder, Julia Schwaiger und Dunja Zdouc an den Start. Für die Männer fahren Julian Eberhard, Simon Eder, David Komatz, Felix
Leitner und Magnus Oberhauser.
Jüngste ÖSV-Einzelpodestplätze in Hochfilzen:
Bei der WM 2017 errang Simon Eder im Massenstart Bronze. Beim Weltcup 2009 und 2010 wurde er jeweils Zweiter in der Verfolgung.
Für diese wird wieder einmal Simon Eder sorgen müssen. Der 38-Jährige kann sich nach wie vor auf seine Ausnahmestellung als bester und schnellster Schütze verlassen, wie seine Aufholjagd zum sechsten Platz in der Östersund-Verfolgung beweist. Dieser Auftritt soll eine Initialzündung für seine gesamte Mannschaft sein, meinte Österreichs Männertrainer Ricco Groß. Im Training seien alle Sportlerinnen und Sportler vom österreichischen Team jedenfalls nahe zusammen.
Revanche am Wochenende?
Eder war es auch, der im Vorjahr neben Hauser mit zwei Top-Ten-Rängen die besten Leistungen in Hochfilzen zeigte. Er zeichnet auch für die dort jüngsten ÖSV-Einzelpodestplätze verantwortlich: 2017 als Dritter im WM-Massenstart beziehungsweise 2010 im Weltcup als Verfolgungszweiter. Dass beide Teams noch Aufholbedarf haben, legen auch die Staffeln von Östersund mit 17. Rängen nahe. Bereits am Wochenende besteht auch hier die Möglichkeit zur Revanche.