Ein Teil der in Bau befindlichen Eisenbahnlinie führt durch ein Elefantenreservat – und die Dickhäuter sind heikle Verkehrsteilnehmer, hat Stefan Schwarz, der technische Leiter der Bernard Gruppe, mittlerweile gelernt: „Elefanten reagieren auf den Zug eigentlich gar nicht. Das heißt, sie bleiben da recht entspannt und würden nicht von selbst rechtzeitig ausweichen können.“
Wärmebildkameras, Mikrofone und Sensoren
Es geht deshalb darum, einen Zug zum Stehen zu bringen, wenn sich ein Elefant auf den Schienen breit macht. Die Bernard Gruppe, ein weltweit tätiges Planungsbüro für Industrie- und Verkehrsinfrastruktur, hat die internationale Ausschreibung für sich entschieden und entwickelt seit einem Jahr ein Frühwarnsystem, das Elefanten im Umkreis von einem Kilometer um den Schienenstrang erkennen muss.
Dabei wird mit allen Sinnen gearbeitet: Wärmebildkameras, Mikrophone, die die tiefen Töne erkennen, die Elefanten von sich geben und seismische Sensoren, die die Erschütterungen aufzeichnen, die Elefanten verursachen.
Lokführer bekommt Signal übermittelt
All diese Aufzeichnungen steuern eine Signalanlage für den Lokführer, erklärt Schwarz: „Wenn er in dieses Naturschutzgebiet in Bangladesch reinfährt, bekommt er signalisiert ‚Achtung Elefanten‘. Wenn dann ein Elefant von unserem System erkannt wird, dann schaltet dieses Signal auf Rot, damit er weiß, dass er auf Sicht fahren muss, um rechtzeitig bremsen zu können.“
Die Sensoren wurden im heurigen Sommer im Elefantengehege des Zoos von Karlsruhe getestet, noch in diesem Winter sollen sie ihre Feuerprobe im Urwald von Bangladesch bestehen.