Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) schüttelt Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Hand
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Platter bedankt sich bei Sebastian Kurz

Nach dem Rückzug von Sebastian Kurz aus allen politischen Ämtern hat Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) dem bisherigen Parteiobmann und früherem Bundeskanzler gedankt. Die FPÖ hofft weiter auf Aufklärung der politischen Affären rund um Kurz.

Die Entscheidung von Kurz ist für Platter nachvollziehbar, wie er in einer ersten Reaktion sagte. „Hinter ihm liegen zehn erfolgreiche Jahre als Mitglied der Bundesregierung und eine beachtenswerte Kanzlerschaft, wichtige Weichenstellungen für Entlastung, Migration und Wirtschaftsstandort sowie erfolgreiche Wahlen. Hinter ihm liegen aber auch herausfordernde Zeiten wie der kräftezehrende Kampf gegen die Pandemie oder die Vorwürfe und Angriffe gegen ihn persönlich“, so Tirols Landeshauptmann in einer Aussendung. Wie es parteiintern weitergehen solle, ließ Platter in dieser ersten Reaktion offen.

Zangerl hofft auf mehr Miteinander in der Partei

Der schwarze Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl bedauert in einer Reaktion, dass unter Kurz das Miteinander nicht mehr vorhanden gewesen und alles auf eine Person fokussiert gewesen sei.

Er sagte am Donnerstag zur Zukunft der ÖVP, dass die Partei gut beraten sei, sich Zeit zu lassen, sich gut zu überlegen, wie „man jetzt wieder Menschen an die Spitze bringt, die das Gemeinsame suchen, die nicht das Trennende in den Vordergrund stellen, die nicht Organisationen und Einrichtungen angreifen, sondern die miteinander versuchen, den Weg nach vorne zu finden“, so Zangerl gegenüber dem ORF Tirol. Namen wollte er keine nenne.

FPÖ übt heftige Kritik zum Abschied

Wenig überrascht zeigte sich die FPÖ vom Rückzug von Kurz. „Die Ereignisse in den vergangenen Wochen zeigten klar, dass sein Projekt ‚Operation Ballhausplatz‘ gescheitert ist“, sagte Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger in einer Aussendung.

Er fügte hinzu, dass „Kurz Österreich gesellschaftspolitisch an die Wand gefahren hat, was die gescheiterte Pandemiepolitik betrifft, und Österreich bezüglich seiner Machtgeilheit, Freunderlwirtschaft, seinen Chatprotokollen und den gesamten türkisen Grausamkeiten international in Misskredit gebracht hat.“ Abwerzger hofft auf Aufklärung rund um die Vorkommnisse um Kurz durch einen Untersuchungsausschuss im Parlament.