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Coronavirus

Drei Omikron-Fälle und Notkrankenstation

Tirol hat jetzt drei bestätigte Omikron-Fälle. Wie bereits vermutet sind auch zwei Kontaktpersonen des ersten Falls mit dieser Mutante angesteckt worden. Was die Spitalskapazitäten in Tirol betrifft, wird im Rehazentrum Münster eine Notkrankenstation für Covid-19-Patienten eingerichtet.

Für die beiden Personen aus dem familiären Umfeld des am Montag bestätigten Omikron-Falles im Tiroler Bezirk Schwaz liegen nun auch die Ergebnisse aus den Voll-Sequenzierungen vor. Wie das Land Tirol am Mittwoch informierte, wurde vonseiten der Virologie Innsbruck das Vorliegen der Mutation B.1.1.529 auch bei den beiden Kontaktpersonen bestätigt. Damit liegen in Tirol drei bestätigte Omikron-Fälle vor. Die betroffenen Personen befänden sich in Quarantäne, hieß es.

Aufruf seitens der AGES an Passagiere

Der erste bestätigte Infizierte war bereits vor einer Woche mit dem Zug von München nach Jenbach in Tirol gefahren. Er war zuvor aus Südafrika zurückgereist. Seine beiden Familienmitglieder waren nicht im Ausland. Beim Mann aus dem Bezirk Schwaz könnten sich weitere Passagiere angesteckt haben. Deshalb rief die AGES alle Reisenden des EuroCity 83 vom 23. November dazu auf, einen PCR-Test durchzuführen.

Insgesamt waren den Tiroler Behörden mit Stand Mittwochnachmittag noch immer 31 Personen bekannt, die sich in den vergangenen 14 Tagen in einem südafrikanischen Land aufgehalten haben. Laut Land kamen bisher keine weiteren Verdachtsfälle von Reiserückkehrern dazu.

Intensivkapazitäten weiter am Limit

Am Mittwochvormittag lagen in Tirols Spitälern 68 Covid-19-Patienten auf einer Intensivstation. Das sind um zwei mehr als am Dienstag. Insgesamt gab es aber weniger Patientinnen und Patienten in den Spitälern. Die Zahl der infizierten Personen in stationärer Behandlung sank von Dienstag auf Mittwoch um 21 auf 283.

Belegung der Intensvistationen mit Covid-Patienten

  • Innsbruck: 50 Normalstation, 38 Intensivstation
  • Hall: 26 Normalstation, 6 Intensivstation
  • Hochzirl: 15 Normalstation, 0 Intensivstation
  • Kufstein: 22 Normalstation, 5 Intensivstation
  • Lienz: 29 Normalstation, 5 Intensivstation
  • Natters: 6 Normalstation, 0 Intensivstation
  • Reutte: 8 Normalstation, 1 Intensivstation
  • Schwaz: 25 Normalstation, 2 Intensivstation
  • St. Johann: 18 Normalstation, 4 Intensivstation
  • Zams: 16 Normalstation, 7 Intensivstation

Vier Menschen mit oder an CoV verstorben

Derzeit gelten in Tirol 13.203 Personen als mit dem Coronavirus infiziert. Innerhalb von 24 Stunden wurden 971 Neuinfektionen registriert, 1.363 gelten wieder als genesen, vier verstarben in diesem Zeitraum. Die 7-Tage-Inzidenz liegt in Tirol bei 1.124,8, damit liegt sie deutlich über dem österreichischen Schnitt von 894,2.

Notstation mit 40 Betten

Im Rehabilitationszentrum Münster wurde eine Notkrankenstation mit 40 Betten eingerichtet. Die zusätzlichen Betten sollen vor allem jenen Personen zur Verfügung stehen, die nach einer Covid-19-Erkrankung nicht mehr infektiös sind, aber dennoch eine Gesundheitsbetreuung benötigen.

Von Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) heißt es, mit der Notkrankenstation in Münster könnten die Tiroler Krankenanstalten bis zu einem gewissen Grad entlastet werden, was zentral sei, um ein Kollabieren des Gesundheitssystems zu verhindern. „Die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr hat uns gezeigt, dass sich das Rehazentrum Münster aufgrund der entsprechenden Ausstattung und des vorhandenen Personals dabei sehr gut für entsprechende Pflege eignet“, so Leja.

Tirol bei Impfungen unterdurchschnittlich

In Tirol gibt es derzeit eine Durchimpfungsrate von 65,7 Prozent, bundesweit liegt sie im Schnitt bei 66,9 Prozent. Im Bezirk Schwaz haben mittlerweile 47,6 Prozent der Gesamtbevölkerung eine dritte Impfung erhalten, damit liegt der Bezirk österreichweit bei Drittimpfungen an erster Stelle.

An allen Tiroler Impfstandorten sind laufend Erst-, Zweit- und Drittimpfungen möglich. Eine dritte Impfung wird allen Personen ab 18 Jahren empfohlen und ist ab vier Monate nach der zweiten Impfung möglich. Drittimpfungen werden mit einem mRNA-Impfstoff (Moderna für Personen über 30 Jahre sowie Biontech und Pfizer) durchgeführt.

Kinderimpfungen nur mit Termin

Über Tirolimpft.at sind Terminbuchungen für CoV-Impfungen in Impfzentren sowie bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten möglich. CoV-Kinderimpfungen werden ausschließlich mit Termin angeboten.