Trauriges Kind
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Coronavirus

Studie: Nervosität bei Kindern wächst

Aufgrund der Pandemie und der fehlenden Struktur steigt bei Kindern und Jugendlichen in Tirol und Südtirol die Nervosität. Das zeigt die dritte Erhebungswelle der Tiroler Covid-19-Kinderstudie. Immer mehr würden in den klinischen Bereich rutschen.

Der Anteil der Kinder, die vom Normalbereich in den klinischen Bereich gerutscht sind, habe sich laut Studie seit der ersten Erhebung im März 2020 vervierfacht. Man dürfe den Druck nun „nicht weiter erhöhen“. Durch etwaige Schulschließungen würde sich die Situation noch zuspitzen, so Kathrin Sevecke, Direktorin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Hall und Innsbruck. Kinder bräuchten nämlich eine Tagesstruktur und den Ausgleich mit Gleichaltrigen.

Stress, Angst und Überforderung

Der Anteil der Kinder, die Symptome im klinischen Bereich zeigen, liegt nun bei 23 Prozent. „Das bedeutet, dass man unbedingt professionelle Hilfe suchen soll“, sagt die Gesundheitspsychologin Silvia Exenberger. Laut Studie sei außerdem mit einem zweiten Gipfel an Kindern zu rechnen, die unter Umständen vom Normalbereich in einen problematischen Zustand kommen werden. Die Symptome würden von Stress, Überforderung und Angst bis hin zu weiteren Traumazeichen reichen.

Ein Mann mit einem Kind auf dem Arm und einem an der Hand wirft einen Schatten auf eine mit bunten Handabdrücken bemalte Wand einer Kindertagesstätte.
APA/dpa/Peter Kneffel
Immer mehr Kinder leiden laut der Studie an Stress, Angst und Überforderung

Fragebogen kann wieder ausgefüllt werden

Seit Pandemiebeginn erhebt ein Team der Universitätsklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie in Hall in einer Online-Befragung das psychische Befinden von Kindern in Tirol und Südtirol. Seit Mittwoch können Eltern und Kinder an der vierten Online-Erhebung teilnehmen. Bei den bisherigen Online-Befragungen haben im Durchschnitt jeweils 700 Elternteile mitgemacht. Bei den Schülern sei die Teilnehmerzahl von anfänglich durchschnittlich 220 im Juni auf 150 gesunken, berichteten die beiden Expertinnen.