Illustration zu den Themen Arbeitslosigkeit / Arbeitslosenunterstützung / arbeitslos. Im Bild: Durchgestrichene Stellenanzeige einer Zeitung (24.4.2020)
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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Wirtschaft

Lockdown wirkt sich auf Arbeitsmarkt aus

Ende November sind in Tirol 22.458 Personen arbeitslos gewesen. Das waren 31,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Wegen des aktuellen Lockdowns befinden sich aber wieder mehr Menschen in Kurzarbeit, informierte am Mittwoch das Arbeitsmarktservice (AMS).

In Tirol sank die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 31,2 Prozent und damit stärker als in Gesamt-Österreich. Dort betrug der Rückgang 26 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit ging in allen Branchen zurück. In der Beherbergung und Gastronomie sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 32,2 Prozent und liegt damit noch knapp unter dem Niveau vom November 2019. Auch in der Verkehrsbranche zeigt sich mit einem Rückgang um 42,3 Prozent eine ähnliche Entwicklung.

Sporthandel
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Im Handel lag die Arbeitslosigkeit noch über dem Vorkrisenniveau

Im Handel sank die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich um 31,7 Prozent, bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen um 31,9. In beiden Branchen ist die Zahl der Arbeitslosen jedoch noch über dem Vorkrisenniveau.

Frauen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer

Frauen waren nach wie vor stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer, teilte das AMS mit. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um 31,6 Prozent und bei den Männern um 30,7 Prozent zurück. Mit Ende November waren 12.183 Frauen und 10.275 Männer in Tirol arbeitslos.

Zudem waren mit Monatsende 2.120 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Tirol zur Kurzarbeit angemeldet. Seit Beginn der Krise wurden 833,2 Mio. Euro an Kurzarbeitsbeihilfen in Tirol ausbezahlt. Seit Beginn des aktuellen Lockdowns sind ca. 350 Anträge eingelangt. Die Zahl der Personen in Kurzarbeit werde in diesen Branchen in den nächsten Wochen aber stark steigen.

Lockdown trifft einige Branchen hart

Wie die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS in Tirol, Sabine Platzer-Werlberger, erklärte, wirke sich der aktuelle Lockdown natürlich auf den Tiroler Arbeitsmarkt aus. Betroffen seien insbesondere der Handel, körpernahe Dienstleistungen, der Tourismus und der Personenverkehr. Hier steige die Arbeitslosigkeit saisonunabhängig wieder.

Leerer Friserusalon total
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Friseure und andere körpernahe Dienstleister dürfen derzeit ihre Leistungen nicht anbieten

In anderen Bereichen läuft Wirtschaftsleben gut weiter

„Außerhalb dieser betroffenen Branchen läuft das Wirtschafts- und Arbeitsleben beinahe unberührt weiter“, so Platzer-Werlberger. Alles hängt jetzt von den kommenden Wochen ab. Ein neuerlicher Ausfall der Wintersaison könne aufgrund der Entwicklungen im In- und Ausland nicht mehr ausgeschlossen werden. Das Szenario wäre dann mit dem vom letzten Winter vergleichbar. „Was dies längerfristig für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in Tirol bedeutet, ist noch nicht abschätzbar“, meinte die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS.

Starke Nachfrage nach Arbeitskräften

Ende November waren beim AMS Tirol insgesamt 6.474 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet und damit lag dieser Wert auf einem Rekordniveau für diese Jahreszeit.