Aiwanger, der zugleich bayrischer Wirtschaftsminister ist, verwies darauf, dass in Österreich emissionsfreie Lkw vom Nachtfahrverbot ausgenommen seien. Blockabfertigungen an der Grenze zu Tirol führten in der Vergangenheit immer wieder zu kilometerlangen Staus und vor allem Unmut auf deutscher Seite.
Aiwanger will Nachtfahrverbot nutzen
„Wir müssen noch mehr Anstrengungen unternehmen, um in den nächsten Jahren serienreife Wasserstoff- oder Brennstoffzellen-Lkw auf die Straße zu bringen“, sagte der bayerische Wirtschaftsminister. „Dann können wir das Zeitfenster des derzeitigen Nachtfahrverbots für herkömmliche Lastwagen nutzen und die Verkehrsbelastung tagsüber reduzieren.“ Bayerische Firmen stünden in den Startlöchern – der Bund in Deutschland müsse die entsprechenden Förderbedingungen schaffen und die Fördergelder auszahlen.
In den nächsten zehn Jahren werde eine Zunahme des Schwerlastverkehrs um 30 Prozent vorhergesagt. Es müsse also die Verlagerung auf die Schiene und eine intelligente Verkehrssteuerung ebenso vorangetrieben werden. „Wir dürfen schon froh sein, wenn es uns gelingt, diese Zunahme abzupuffern, um nicht im Verkehrskollaps und im Zusammenbrechen von Lieferketten zu enden“, sagte Aiwanger.
Tirol hält an Blockabfertigungen fest
Die Dosierung an der Grenze bei Kufstein sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Spannungen zwischen Tirol und Bayern. Anfang November beschwerte sich beispielsweise Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) schriftlich bei EU-Verkehrskommissarin Adina Valean. Tirol hatte zuvor aus ihrer Sicht eine Blockabfertigung sehr kurzfristig angeordnet – mehr dazu in Blockabfertigung: Bayern wendet sich an EU.
Tirols Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grünen) äußerte damals auch den Wunsch nach mehr Unterstützung aus Deutschland beim Transit „im Sinne des Europäischen Green Deals“. An Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen hält Tirol derzeit an den Blockabfertigungen an der Grenze zu Kufstein fest.