Das derzeitige Handeln könne man durchaus als Katastrophenmodus bezeichnen, sagte Kofler. "Wir haben noch Luft, es ist keinesfalls so, dass wir komplett überfüllt sind, aber wir können nicht mehr ganz sicher planen.“ Alles, was derzeit geplant sei, habe ein gewisses Risiko verschoben zu werden. Das seien allerdings Einzelfallentscheidungen, die in medizinischer Hinsicht hin getroffen werden müssten.
Ob Patienten, die beispielswiese eine Knieoperation benötigen, an der Klinik behandelt werden können, hänge von der Tageskapazität ab. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass diese Patienten in den nächsten Tagen vertröstet werden müssen und mit Schmerzmitteln auskommen müssen, sei sehr groß, so Kofler.
Harte Arbeit auch für das medizinische Personal
Das tägliche Schaffen von Kapazitäten sei eine harte Arbeit – auch für das Personal, sagte die ärztliche Direktorin der Klinik. Niemand könne damit rechnen, dass er oder sie an seinem angestammten Arbeitsplatz arbeiten könne, sondern möglicherweise woanders aushelfen müsse.

Kofler will ungeimpfte Mitarbeiter zu Impfung überreden
Dass rund 500 Mitarbeiter Klinik noch nicht geimpft seien, bezeichnete Kofler als tragisch. Wenn man im Gesundheitsbereich arbeite und auch sehe, wie andere Menschen schwer erkranken und teilweise auch an dem Virus sterben, sei dies manchmal nicht nachvollziehbar. Allerdings müsse man respektieren, dass jeder Mensch eigene Erfahrungen gesammelt habe, persönliche Ängste oder eventuell auch Reaktionen auf frühere, andere Impfungen gehabt habe. „Wir versuchen die Kolleginnen und Kollegen aufzuklären und doch zu einer Impfung zu überreden, ansonsten muss man testen und testen und testen.“
Klinik: Am Ende des planbaren Betriebs
Mit Stand Dienstagvormittag brauchten in Tirol 66 Personen intensivmedizinische Behandlung, das waren um vier mehr als am Montag. Daher sei ab sofort an der Klinik mit spürbaren Leistungseinschränkungen zu rechnen – mehr dazu in Klinik: Am Ende des planbaren Betriebs.