Streufahrzeug auf der Brennerautobahn
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Chronik

Wintereinbruch: Tirol rüstet sich

Mit dem Wetterumschwung ist bis Sonntag auch in den Niederungen in Tirol mit Schnee zu rechnen. Lkws, die über den Brenner fahren, müssen winterfit sein. Der Landesstraßendienst wird heuer aus Umweltgründen seine Feuchtsalzstreuung ausbauen.

Die Salzlager seien voll, so der für die Straßen zuständige Landesrat Josef Geisler (ÖVP) am Freitag. Die Erreichbarkeit aller Landesteile auch bei winterlichen Verhältnissen sei oberstes Ziel.

22 Soleanlagen in Tirol

Die Feuchtsalzstreuung, die in Tirol schon seit einigen Jahren angewendet wird, werde heuer ausgebaut, so Geisler. „Die Verwendung von Sole senkt den Salzbedarf erheblich. Zudem wirkt das Auftaumittel sofort. Das ist sparsam und umweltfreundlich.“ In den Straßenmeistereien Zams und Matrei in Osttirol wurden die bestehenden Soleanlagen ausgetauscht und auf eine Kapazität von je 20.000 Litern ausgebaut. In der Straßenmeisterei Wörgl wurde ein Lagertank für 30.000 Liter Sole errichtet. Insgesamt gibt es in Tirol damit 22 Soleanlagen.

Radwege sollen ebenfalls wintertauglich sein

29.000 Tonnen Salz werden in einem durchschnittlichen Tiroler Winter gebraucht. Im Rahmen eines Pilotprojektes sollen heuer in den Bezirken Kufstein und Imst auch stark frequentierte Radwege von Eis und Schnee befreit werden. Der Winterdienst werde auch am Innradweg im Großraum Innsbruck unterwegs sein, so das Land. Die durchschnittlichen Räumungskosten des Winterdienstes liegen jährlich bei 15 Millionen Euro.

Lkws gut ausgerüstet über den Brenner

Der Schwerverkehr über den Brenner muss bereits an diesem Wochenende mit Schnee auf den Fahrbahnen rechnen. Lkws müssen Winterreifen montiert und Schneeketten für mindestens zwei Antriebsräder mit haben, so Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne): „Ein wetterbedingtes Verkehrschaos auf der ohnehin schon sehr stark belasteten Brennerautobahn ist zu vermeiden.“

Halber Meter Neuschnee am Alpenhauptkamm

Der Lawinenwarndienst macht sich unterdessen wieder für seine täglichen Prognosen bereit. Ab 1. Dezember wird die Vorausschau auf die Schneefälle und die Lawinengefahr wieder für Tirol, Südtirol und dem Trentino täglich ab 17.00 Uhr abrufbar sein. Landesrat Geisler mahnt schon für das kommende Wochenende, mit entsprechender Vorbereitung und Sorgfalt in die Berge aufzubrechen. Auf beiden Seiten des Alpenhauptkamms kann nämlich schon ein halber Meter Neuschnee zusammenkommen.