Beamter der Finanzpolizei in Uniform mit Dienstmarke
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Wirtschaft

Strenges Vorgehen gegen Steuersünder

Die Finanzpolizei hat auch in Tirol im Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping und gegen Kurzarbeitsmissbrauch Betriebe überprüft. Wie die Kontrollen zeigten, verhielten sich nicht alle Betriebe rechtskonform.

Österreichweit wurden bei mehr als 1.000 kontrollierten Betrieben mehr als 1.400 Strafanträge nach dem Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz (LSD-BG) gestellt.

Die Betriebe müssen deswegen bis zu 3,1 Millionen Euro an Geldstrafe leisten, so Arbeitsminister Martin Kocher (ÄÖVP) und Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) in einer gemeinsamen Aussendung.

75.000 Euro an Strafen nach strengen Lkw–Kontrollen

In Tirol wurden Schwertransporte genauer beleuchtet. Neben einheimischen Lastkraftwagen wurden im Laufe des Jahres auch 112 ausländische Lkws in allen Bezirken kontrolliert. Bei diesen wurden insgesamt 99 Übertretungen nach dem LSD-BG festgestellt. Es fehlten die entsprechenden Entsendemeldungen, Lohnunterlagen oder Versicherungsbestätigungen. Die Folge waren Strafanträge bei den Bezirkshauptmannschaften in Höhe von rund 75.000 Euro.

LKW Kontrolle
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Auch zahlreiche Verstöße in Bauwirtschaft

Auch in der Bauwirtschaft wurden heuer strenge Kontrollen durchgeführt. Im Zuge eines Wochenendeinsatzes im September im Bezirk Innsbruck-Land wurde ein Fertigteilhausaufsteller kontrolliert. Dabei wurden fünf kosovarische Arbeiter überprüft, die weder ihre Lohnunterlagen vorlegen konnten, noch hatten sie eine Versicherungsbestätigung ihres Heimatlandes dabei. Die erforderliche Entsendemeldung fehlte ebenfalls. Nun folgen Strafanträge in Höhe von ca. 10.000 Euro.

Nach dieser Kontrolle wurde eine weitere Baustelle überprüft, wobei drei ausländischen Elektrikern ebenfalls die Lohnunterlagen und Entsendemeldungen fehlten. Außerdem arbeitete die Firma ohne gewerberechtlich erforderliche Dienstleistungsanzeige. Der Unternehmer muss mit einer Strafe von rund 5.000 Euro rechnen.