Agrarlandesrat Josef Geisler (ÖVP) und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) wollen öffentliche Küchen zu einem regionalen und saisonalen Einkauf verpflichten. Diese sind jedoch auch an Vergabevorschriften gebunden.
140 Mio Euro an Wertschöpfung pro Prozent Steigerung
Geisler zeigte sich überzeugt davon, dass der Kauf regionaler Lebensmittel einen positiven Effekt für das ganze Land habe. „Zehn Millionen regionale Mahlzeiten in öffentlichen Einrichtungen sind eine ganze Menge. Aber es muss noch mehr werden, und die Wertschöpfung muss auf den Höfen ankommen. Denn es geht um unser Land – um regionale Wirtschaftskreisläufe ebenso wie um Qualität, Klima und Tierwohl.“
Martin Ledolter, Geschäftsführer der Bundesbeschaffung GmbH (BBG), untermauerte die Bedeutung des Regionalität mit einer Zahl: „Wenn um ein Prozent mehr heimische Lebensmittel gekauft werden, schafft das eine zusätzliche Wertschöpfung von 140 Millionen Euro.“
Klinik verarbeitet täglich 3,6 Tonnen Lebensmittel
Das Landeskrankenhaus Innsbruck hat das Ziel von 100 Prozent Regionalität am Teller in vielen Bereichen bereits jetzt erreicht, informierte das Land. 4.500 Mahlzeiten werden in der dortigen Zentralküche jeden Tag zubereitet. Dafür werden täglich 3,6 Tonnen Lebensmittel verarbeitet.
"85 Prozent unserer Lebensmittel stammen direkt aus der Region oder aus Österreich. Wir setzen auf gesunde, regionale und nachhaltige Verpflegung der Patienten und Mitarbeiter“, schilderte Markus Wille von den tirol kliniken.
Viele Großküchen haben sich freiwillig verpflichtet
Bereits 2016 rief die Tiroler Landesregierung eine Regionalitätsoffensive in öffentlichen Küchen aus, die Agrarmarketing Tirol startete die Aktion „Bewusst Tirol“ in Großküchen.
„93 öffentliche Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser und Schulen mit eigenen Küchen haben sich freiwillig verpflichtet, regional einzukaufen und heimischen Lebensmitteln den Vorzug zu geben“, berichtet Clemens Mair, stellvertretender Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol. Dafür wurden 85 heuer auch mit dem Prädikat „Bewusst Tirol“ ausgezeichnet.