LH Platter, BK Schallenberg
LIEBL Daniel/zeitungsfoto.at
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Politik

Lockdown: Oppositionsparteien reagieren unterschiedlich

Der am Freitag von der Bundesregierung und den Landeshauptleuten beschlossene Lockdown für alle ist von Teilen der Oppositionsparteien in Tirol scharf kritisiert worden. Verständnis kam nur von der SPÖ.

Sehr unterschiedlich bewerteten die Tiroler Oppositionsparteien den beschlossenen Lockdown. FPÖ und NEOS sprachen von Wortbruch und gescheitertem Management der Coronapandemie. Einen unangenehmen, aber notwendigen Ausweg sah dagegen die SPÖ.

SPÖ kann Entscheidung mittragen

Die Maßnahmen seien bedauerlicherweise notwendig und alternativlos, erklärte der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer. Er hoffe, dass der dreiwöchige Lockdown die Welle breche. Man müsse alles daran setzen, die Wintersaison zu retten, alles andere wäre für Tirol eine volkswirtschaftliche Katastrophe. Auch das müsse man im Auge behalten, so Dornauer.

Für FPÖ Scheitern auf ganzer Linie

FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger bezeichnete den neuerlichen Lockdown als Fiasko in der Pandemiepolitik. Er sieht nicht die Ungeimpften als Ursache, sondern das schlechte Management der Regierenden, die die Sommermonate verschlafen hätten. Das Gesundheitssystem sei ausgehungert worden. Abwerzger kritisierte die Impfpflicht scharf, hier sei eine ethische Schwelle überschritten worden.

Gebrochene Versprechen für die NEOS

NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer sagte, er sei fassungslos, dass es soweit kommen musste. Die Bundes-und Landesregierung habe nicht nur jedes Versprechen an Geimpfte gebrochen, sondern sei auch mit der Impfstrategie gescheitert. Wann das Land wieder aus dem Lockdown komme, das sei jetzt die große Frage. Was diese Unsicherheit für die Wintersaison bedeute, könne sich jeder vorstellen.

Liste Fritz erwartet Entschuldigung

Die Liste Fritz sieht den Lockdown als politisches Versagen. Zaudern und Zögern hätten die vierte Welle befeuert. Auch nach 20 Monaten der Pandemie hätten Platter und Co. nichts dazu gelernt, so Liste Fritz-Obfrau Andrea Haslwanter- Schneider. Man erwarte sich eine Entschuldigung des Landeshauptmanns gegenüber der Tiroler Bevölkerung.