Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP)
ORF
ORF
Coronavirus

Platter trotz Rekordzahlen gegen Lockdown

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) erteilte am Donnerstag, einen Tag vor der Landeshauptleutekonferenz, einem Lockdown für alle weiter eine Absage. Die Impfquote zu erhöhen, müsse Ziel bleiben. Für härtere Maßnahmen aber gegen einen Lockdown ist auch Tirols WK-Präsident Christoph Walser.

Landeshauptmann Günther Platter hatte einen allgemeinen Lockdown bereits bisher stets vehement abgelehnt – und darauf gedrängt, den Fokus vor allem auf das In-die-Höhe-Treiben der Impfquote zu legen. Es könne nicht angehen, dass „80 Prozent eingesperrt werden, nur weil 20 Prozent unsolidarisch sind. Da geht dann jegliche Motivation für das Impfen verloren“, hatte der Landeschef erst am Mittwoch im Landtag betont – mehr dazu in Landtag: Oppositionskritik nach Platter-Rede. Das Büro Platters bestätigte diese gleichbleibende Position am Donnerstag gegenüber ORF Tirol.

Was generell mögliche weitere Verschärfungen betrifft, hielt sich der Landeschef bedeckt. Alles andere sei „Gegenstand von Gesprächen“ und Inhalt der LH-Konferenz am Freitag am Achensee – mehr dazu in Platter lädt Mückstein zu Beratungen ein.

Auch Wirtschaftskammer gegen Lockdown

Auch andere wesentliche Proponenten der Tiroler ÖVP hatten sich zuletzt – wie die Bundesparteispitze – dagegen ausgesprochen. So positionierte sich der Tiroler Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser am Donnerstagnachmittag zwar für weitere Einschränkungen aber gegen einen generellen Lockdown.

Die Betriebe hätten bisher alle Maßnahmen umgesetzt und eingehalten, es werde kontrolliert und dokumentiert. Handel und Tourismus stünden jetzt vor den wichtigsten Wochen des ganzen Jahres. Bereits der Lockdown für Ungeimpfte hinterlasse im Handel deutliche Spuren, so Walser.

Mehr Länderchefs für Lockdown

Standen die Landeschefs in der Vorwoche einem breiten Lockdown noch skeptisch gegenüber, mehren sich angesichts der steigenden Infektionszahlen am Donnerstag die Stimmen der Befürworter. Beschlossene Sache ist er ab Montag in Oberösterreich und Salzburg, egal ob ein bundesweiter Lockdown kommt oder nicht.

Auch in Vorarlberg gibt es inzwischen mehr Stimmen für einen sofortigen Lockdown. Kärnten wolle jedenfalls einen „kurzen, harten“ prüfen, wie es hieß. Vorerst nicht äußern dazu wollten sich der burgenländische Landeshauptmann und Niederösterreich. Ablehnend gab man sich nur in Tirol und der Steiermark.