Sessel auf Schulbank in Schulklasse
ORF.at/Zita Klimek
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Coronavirus

Derzeit 24 Schulklassen im Homeschooling

In Tirol sind derzeit 24 Schulklassen aufgrund von positiven Coronavirus-Tests im Homeschooling. Bei den letzten PCR-Tests, die am Montag und Dienstag an den Schulen durchgeführt wurden, waren 84 Tests positiv. Wegen technischer Probleme stehen aber noch einige Ergebnisse aus.

Österreichweit waren laut Bildungsministerium von den am Montag und Dienstag an den Schulen durchgeführten PCR-Tests 3.312 positiv. Mit 1.210 positiven Tests gab es in Oberösterreich die weitaus meisten neuen Corona-Fälle an Schulen. Tirol vermeldete 84 positive Tests, was der österreichweit geringste Wert an Neuinfektionen wäre. Allerdings stehen noch einige Testergebnisse aus, weil es im Labor technische Probleme gebe, so Tirols Bildungsdirektor Paul Gappmaier.

Keine Schule in Tirol vollständig geschlossen

Laut Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) werde alles versucht, um Schulen nicht wieder zum Homeschooling zwingen zu müssen. In Tirol sind aktuell noch alle Schulen geöffnet. Anders ist das beispielsweise in Niederösterreich, Oberösterreich oder Wien. Allerdings haben in Tirol 24 Klassen ihren Unterricht aufgrund positiver Fälle ins Homeschooling verlagert. Österreichweit sind laut Bildungsministerium insgesamt 407 von rund 58.000 Schulklassen vorerst geschlossen worden.

Leere Schulklasse
ORF.at/Carina Kainz
Österreichweit wurden bereits elf Schulen vollständig geschlossen

Die Entwicklung sei erschreckend, so Gappmaier. Derzeit liegen für den Schulbereich in Tirol rund 2.000 aktiv positive Testergebnisse vor. Von Montag auf Dienstag sind beispielsweise über 200 Neuinfektionen dazugekommen. „Solche Anstiege haben wir noch nie gehabt“, so der Bildungsdirektor. Betroffen seien vor allem kleinere Kinder. In Volksschulen und auch im Elementarbereich müsse die Werbetrommel für die Impfung weiter kräftig gerührt werden. „Die Impfquoten sind hier auf jeden Fall ausbaufähig.“ Anders sei das im AHS-Bereich. Dort gebe es bei Lehrpersonen eine Impfquote von rund 90 Prozent.

Künftig zwei PCR-Tests pro Woche

Aufgrund der Lage wird an allen Schulen im Land jetzt das Testangebot ausgebaut. Ab 29. November sollen ungeimpfte Schülerinnen und Schüler zweimal wöchentlich einen PCR-Test machen. Außerdem wird eine Ausweitung der FFP2-Maskenpflicht für alle Altersstufen angedacht. „Die Schulen sind am Limit“, sagte Palfrader im Anschluss an eine Videokonferenz mit dem Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Mittwoch. Zusammen mit dem Bildungsminister sei das weitere Vorgehen im Bildungsbereich besprochen worden.

Kinder machen in einer Volksschule in Wien einen PCR-Spültest
APA/GEORG HOCHMUTH
Ab 29. November werden an den Schulen zweimal wöchentlich PCR-Tests durchgeführt

Zwei PCR-Tests auch für ungeimpfte Lehrkräfte

Ab 29. November werden an allen Schulen für alle ungeimpften Kinder und Jugendlichen verpflichtend zweimal wöchentlich PCR-Tests durchgeführt. Auch ungeimpfte Lehrpersonen müssen zweimal pro Woche einen PCR-Test machen. Daneben bleibe laut Palfrader das Angebot der Antigentests bestehen. Geimpfte Lehrerinnen und Lehrer „können das PCR-Testangebot auch nutzen“, so die Bildungslandesrätin.

Allgemeine Maskenpflicht im Bildungsbereich diskutiert

Thema bei der Videokonferenz sei auch eine Ausweitung der FFP2-Maskenpflicht gewesen. Diese gilt derzeit, auch während des Unterrichts, für die Oberstufen. Für Volksschulen und Unterstufen könne man sich einen FFP2-Maskenpflicht auch während des Unterrichts vorstellen, so Beate Palfrader. Der Bildungsminister überprüfe diese Möglichkeit aber noch. Außerdem soll bei der Landeshauptleutekonferenz am Freitag in Tirol über den Bildungsbereich gesprochen werden.

Lehrer und Schüler mit Maske in Klassenzimmer
ORF
Die FFP2-Maskenpflicht, wie sie in der Oberstufe gilt, könnte auf alle Schulstufen ausgeweitet werden

Bessere Abstimmung mit Gesundheitsbehörde

Am Mittwoch liefen Gespräche zwischen Bildungsdirektion und Gesundheitsbehörde. Einige Abläufe sollen laut Gappmaier künftig erleichtert werden. Weil die Behörden beim Contact Tracing am Limit seien, war in der Vergangenheit oft nicht klar, wie bei positiven Tests in Schulklassen vorgegangen werden muss. Schulen sollen in Zukunft „Hilfsinstrumente“ bekommen, um schneller über das weitere Vorgehen entscheiden zu können.

Mit dieser Art Leitfaden sollen die Behörden laut Gappmaier unterstützt werden, außerdem werde dadurch für die Schulen mehr Klarheit geschaffen. Lehrervertreter forderten unterdessen einen „kurzen, harten Lockdown mit Schulschließung, um die Zahlen massiv nach unten zu bringen“. In der Schule seien viele Kinder und Jugendliche ungeimpft, zum Teil auch deren Eltern, hieß es in einer Aussendung der Unabhängigen LehrergewerkschafterInnen (ÖLI-UG).