Frau hält Smartphone (Handy, Telefon) in der Hand
ORF.at/Zita Klimek
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Coronavirus

Covid-Hilfe-App für psychisch Belastete

Die Innsbrucker Universitätsklinik hat die österreichweit erste Covid-Hilfe-App mit Fokus auf psychisch kranke und belastete Menschen aus der Taufe gehoben. Mit Hilfevideos, Fragebögen zur Selbstevaluierung und einen Button für Akutfälle soll die App psychische Belastungen während der Pandemie begleiten.

Die App nehme keine Diagnose vor und solle eine solche auch nicht ersetzen, wie die Verantwortlichen hinter der App am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck unisono betonten. Der Nutzen der App sei aber dennoch groß, stellte die Direktorin der Innsbrucker Universitätsklinik für Psychiatrie II, Barbara Sperner-Unterweger, klar. Es gebe in der „chronisch verlaufenden Corona-Krise“ nämlich eine starke Zunahme von Angststörungen, Schlafstörungen, Angst und depressiven Symptomen. „Unterstützungsangebote“ wie die App seien deshalb von großer Wichtigkeit.

Niederschwelliges Unterstützungsangebot

Entscheidend sei diesbezüglich gewesen, dieses Unterstützungsangebot „niederschwellig“ und vor allem auch mittels App auf mobilem Wege zu unterbreiten, betonte Bernhard Holzner, Leiter der „Health Outcomes Research Unit“ der an Universitätsklinik für Psychiatrie II. Dabei sei etwa die grafische Aufbereitung der Fragebögen von zentraler Bedeutung gewesen. Mittlerweile kämen nämlich 75 Prozent der Zugriffe via Mobilgerät, ergänzte dazu noch Mátyás Gálffy, Assistenzarzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin an der Universitätsklinik für Psychiatrie II.

App begleitet durch psychische Belastungen

Die Nutzer erwartet dann unabhängig vom Endgerät eine Begleitung durch die psychischen Belastungen in der anhaltenden Corona-Pandemie. „Unter dem Punkt ‚meine Ergebnisse‘ kann in den jeweiligen Kategorien, etwa zu Angst, Resilienz oder Stress, überprüft werden, wo man gerade steht“, erklärte Gálffy. Das werde mittels grünen oder roten Balken dargestellt, so der Psychotherapeut, der in der Angstambulanz tätig ist. Auch gezielte Videoempfehlungen, abhängig von der eigenen Belastungssituation, sind Teil der neuen Hilfe-App der Universitätsklinik für Psychiatrie.