Die Maskenpflicht gelte dann, wenn mehr als eine Person im Raum ist, hieß es seitens des Landes gegenüber der APA. Zudem muss auch in Dienstfahrzeugen, wenn sie für berufliche Zwecke verwendet werden, eine Maske getragen werden, wenn mehr als eine Person im Auto sitzt.
Entfällt bei Plexiglaswänden
Mit dieser Maßnahme folge man der Empfehlung zahlreicher Expertinnen und Experten und wolle die Zirkulation des Virus am Arbeitsplatz verhindern. Die Maskenpflicht entfällt nur dann, wenn andere geeignete Schutzmaßnahmen wie etwa Plexiglaswände vorhanden sind. Auch gewisse Berufe wie Musikerinnen oder Schauspieler sind von der Maskenpflicht befreit, da eine Maske ihnen die Ausübung ihres Beruf erschweren bzw. unmöglich machen würde.
ÖGB: Rechtsanspruch auf Verschnaufpause
Der ÖGB Tirol verweist darauf, dass gemäß dem aktuell geltenden Generalkollektivvertrag Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die durchgehend eine FFP2-Maske tragen müssen, einen Rechtsanspruch auf Verschnaufpausen haben. Nach drei Stunden arbeiten steht eine mindestens zehnminütige Pause vom Maskentragen zu, so ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth.
Kritik der Industriellenvereinigung
Die Industriellenvereinigung bezeichnet die FFP2-Maskenpflicht als „weder verständlich, noch zielführend“. Durch die 3-G-Regel sei bereits jetzt gewährleistet, dass der Arbeitsplatz im Verhältnis zu anderen Orten sehr sicher sei. Zudem zeige die Erfahrung, dass die Ansteckung am Arbeitsplatz nur einen geringen Beitrag zum Infektionsgeschehen leiste, so IV-Präsident Christoph Swarovski.
Platter, derzeit Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz, erklärte, dass er hinsichtlich der Regelung auch in Abstimmung mit den anderen Bundesländern sei. Dass die Maskenpflicht auch abseits des Arbeitsplatzes ausgeweitet werde, wollte der Landeshauptmann nicht bejahen.
Erneuter Impfappell
Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) betonte in einer Aussendung, dass die Neuinfektionen derzeit in einem derart rasanten Tempo steigen würden, dass weitere Maßnahmen unausweichlich seien. Welche Maßnahmen gesetzt werden müssten hänge auch davon ab, wie viele Menschen durch eine Covid-Impfung vor einem schweren Verlauf geschützt sind. Derzeit seien dies noch zu wenige, so Leja. 195 Menschen liegen derzeit mit einer Covid-Infektion in einem Tiroler Krankenhaus.
Mit 1.589 Personen hat die Zahl der Neuinfizierten mit dem Coronavirus am Dienstag einen neuen Höchststand erreicht, aktuell gelten tirolweit 10.826 Personen als coronavirus-positiv, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 894,3.