Mehr als 760.000 Menschen leben aktuell in Tirol – fast 100.000 davon sind Kinder bis zwölf Jahre. Diese sind vom Lockdown für Ungeimpfte ausgenommen, eine offiziell zugelassene CoV-Impfung gibt es für sie in Österreich bislang noch nicht. Gut zwei Drittel der impfbaren Bevölkerung in Tirol sind mittlerweile zwar vollständig geimpft, dazu kommen auch noch Genesene ohne Impfung, die von den Ausgangsbeschränkungen bei entsprechendem Nachweis ebenfalls ausgenommen sind.
Trotzdem bleiben noch Zigtausende in Tirol, die unter die seit Montag 0.00 Uhr geltenden Lockdown-Regeln fallen. Sie dürfen den öffentlichen Raum nur mehr für triftige Ausnahmegründe betreten. Darunter fallen neben notwendigen Einkäufen auch die Betreung von Familienmitgliedern, ärztliche Behandluungen, der Aufenthalt im Freien zu Erholungszwecken oder unaufschiebbare Behördengänge – mehr dazu in Die derzeit gültigen Regeln.

Keine weiteren Verschärfungen fixiert, Aufrufe zur Impfung
Einem Lockdown für alle erteilte die Bundesregierung am Sonntag vorerst eine Absage. Auch eine FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen stand zur Diskussion, wurde aber im Zuge der jüngsten Verschärfungen nicht erlassen. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) empfahl allerdings, bei Kontakten mit anderen Personen FFP2-Masken zu tragen. Ob weitere Verschärfungen notwendig sein könnten, wollte Platter nicht konkret beantworten. Er verwies darauf, dass die jetzigen Maßnahmen darauf abzielen, die vierte CoV-Welle zu brechen. Dafür sei eine höhere Durchimpfungsrate in der Bevölkerung notwendig.
Impfung hilft gutes Stück aus Pandemie
Der Gesundheits- und Krankenpflegeverband in Tirol startete am Sonntag einen „Hilferuf an die Gesellschaft“. In einer Aussendung wies er darauf hin, dass die Impfung „uns ein gutes Stück aus der Pandemie retten kann“ und auch gegen die Überlastung des Gesundheitswesen wirke.
Zugleich schlug der Tiroler Landesverband Alarm: die Pflegekräfte seien „ausgebrannt, entmutigt, verzweifelt und überarbeitet“. Die Vertretung der Pflegekräfte verlangte auch eine stärkere Einbindung in politische Entscheidung und mehr Anerkennung für Pflegerinnen und Pfleger bis hin zu höheren Gehältern.