Günther Platter
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Politik

Platter: Lockdown für Ungeimpfte „richtig“

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat am Sonntag die Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte als „richtige Maßnahme“ bezeichnet. Die vierte CoV-Welle habe Österreich voll erfasst, er unterstütze deshalb einen bundesweiten Lockdown für Ungeimpfte.

„Das dynamische Infektionsgeschehen zeigt sich sowohl an der täglichen Zahl der Neuinfektionen als auch an der Belegung der Krankenhausbetten“, argumentierte Platter. Wie bereits erwartet wurden am Sonntag nach Verhandlungen zwischen den Bundesländern und der Bundesregierung die österreichweiten Ausgansgbeschränkungen für Ungeimpfte ab Mitternacht angekündigt – mehr dazu in Lockdown für Ungeimpfte ab Montag.

Laut Platter sollen die neuen Maßnahmen „die Motivation für das Impfen erhöhen und gleichzeitig die vierte Welle brechen“. Die aktuelle Infektionslage sei nämlich auch auf die hohe Zahl von Ungeimpften zurückzuführen. Zugleich rief der Tiroler Landeshauptmann die Bevölkerung zur dritten Teilimpfung auf: „Wir sehen an Ländern wie Israel, wie wichtig eine möglichst frühe Auffrischungsimpfung ist, um die Welle zu brechen.“

Zunahme bei Erstimpfungen, große regionale Unterschiede

Die Zahl der Erstimpfungen ist in Tirol zuletzt spürbar nach oben gegangen. Am Freitag und Samstag bekamen jeweils mehr als 2.000 Menschen in Tirol die erste Dosis der CoV-Impfung. So viele Erstimpfungen pro Tag gab es in Tirol seit Mitte Juli nicht mehr – mehr dazu in Deutliche Zunahme bei CoV-Impfungen.

Bei der Durchimpfungsrate zeigten sich allerdings weiterhin große Unterschiede zwischen den Gemeinden. Die höchste Impfquote in Tirol wies am Sonntag die Gemeinde Galtür auf mit mehr als 78 Prozent. Im Paznaun hatten auch Ischgl und Kappl Impfraten von mehr als 72 Prozent. In diesem Bereich lagen auch Berwang, Tux oder Unterperfuss. Am anderen Ende der Skala war dagegen weiterhin Spiss im Bezirk Landeck mit einer Impfrate von rund 36 Prozent. Weit unter dem tirolweiten Schnitt lagen auch noch viele weitere Gemeinden, so mehrere Orte in Osttirol oder im Bezirk Kufstein.

Demonstration gegen CoV-Maßnahmen

Gegner der Pandemie-Politik und der CoV-Maßnahmen demonstrierten am Sonntag in der Innsbrucker Innenstadt unter anderem gegen weitere Verschärfungen.

Demo Landhausplatz
zeitungsfoto.at/Liebl Daniel
Auf dem Landhausplatz kamen die Gegner der CoV-Politik zusammen

Teilnehmer der Protestkundgebung formierten sich vor dem Landhaus. Teilweise zogen die Demonstranten in der Folge durch das Stadtzentrum. Die Polizei sprach von 4.500 bis 5.000 Teilnehmern.