Eine Pflegerin schiebt auf einem Gang einen Heimbewohner im Rollstuhl
ORF.at/Christian Öser
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Politik

Tiroler Ärzte skeptisch wegen Impfpflicht

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein hat gestern eine Impfpflicht für Gesundheitsberufe angekündigt. Die Tiroler Ärztekammer verweist auf die vielen offenen Fragen. Der Tiroler Pflegeverband ist über die Ankündigung nicht erstaunt.

Offen ist nach der Ankündigung von Mückstein, wie die Umsetzung konkret ausschauen soll und ab wann die Impfpflicht gilt. Tirols Ärztekammer-Präsident Arthur Wechselberger sagte in einer Reaktion, die Ankündigung sei sehr vage und müsse noch eingehend besprochen und diskutiert werden.

„Es ist ja damit nicht gesagt, wer das überhaupt sein soll, der unter diese Impfpflicht fällt. Zum anderen ist überhaupt nicht angesprochen, wann das in Kraft treten sollte, ob das nur die Covid-Impfung anbelangt oder ob das auch andere Impfungen anbelangt, ob das Personen sind, die jetzt im Beruf sind oder solche, die den Beruf zu ergreifen suchen. Das sind große Fragen, die offen sind“, so der Tiroler Ärztekammerpräsident.

Pflegeverband: Meinungen in der Pflege geteilt

Für die Tiroler Landesvorsitzende des Österreichischen Gesundheits- und Pflegeverbandes Ines Viertler kommt die Ankündigung nicht überraschend. „Eigentlich war es vorhersehbar, das muss man auch sagen, weil die Durchimpfungsrate zu niedrig ist. Der Berufsverband hat sehr wohl auf Aufklärung gesetzt, aber leider war der politische Weg nicht einig und auch bei den Pflegepersonen ist es so, dass sich da die Meinungen teilen“, sagt Ines Viertler vom Gesundheits- und Pflegeverband. Sie schätzt, dass auf den Intensivstationen zwischen 95 und 98 Prozent geimpft sind, in anderen Bereichen zwischen 65 und 70 Prozent.