Nach dem Brand am 18. Jänner 2021, der ihr Lebenswerk zerstört hat, waren die Museumsbetreiber Alban und Attila Scheiber am Boden zerstört – mehr dazu in Hochgurgl: Motorradmuseum ausgebrannt. Nach kurzer Schockstarre waren die Zwillingsbrüder aber fest entschlossen, das Motorradmuseum Crosspoint auf 2.200 Metern Seehöhe im hinteren Ötztal wieder erstehen zu lassen.

In der Woche bis zur Wiedereröffnung werden noch hunderte Exponate angeliefert und aufgestellt. Nachdem durch den Brand zu Jahresbeginn eigene Motorrad- und Oldtimersammlung der Scheiber-Brüder zum Großteil zerstört wurden, handelt es sich jetzt um Leihgaben aus vielen Teilen Europas.
Das sei eine tolle Geschichte, erklärt Attila Scheiber im ORF-Interview: „Vor einer Woche sind einmal 50 Motorräder gekommen, da sind mir Tränen heruntergeronnen, weil das ein erhabener Moment war, dass da wieder alles zusammenkommt. Und weil wir so viel Unterstützung bekommen haben von der ganzen Oldtimerszene und von der Motorradwelt.“
Ausstellungsfläche gegenüber Ursprungsbau verdoppelt
Die Unternehmer und Museumsbetreiber wollten beim Wiederaufbau noch mehr Platz schaffen für die Ausstellung historischer Fahrzeuge von Motorrädern über alte Autos bis hin zu Schneemobilen. „Es sind noch einmal über 2.000 Quadratmeter dazugekommen“, so Alban Scheiber. Insgesamt stehen damit rund 4.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung. Die Investitionskosten für das neue Museum stehen nach seinen Angaben noch nicht fest, sollen aber mehrere Millionen Euro ausmachen.
Die zusätzliche Fläche sei durchaus gefragt. Viele Sammler, die selbst keine oder nur eingeschränkte Ausstellungsmöglichkeiten haben, seien sehr interessiert, einen Platz für ihre Exponate zu finden. Manche Sammler hätten sogar hunderte Motorräder angeboten, so die Scheiber-Brüder. Ergänzt wird das wieder aufgebaute Museum durch ein 4-D-Kino.

Max-Reisch-Sammlung findet Bleibe in Hochgurgler Museum
In Hochgurgl wird künftig auch die Sammlung des Kufsteiners Max Reisch zu sehen sein. Rund 20 Expeditionsfahrzeuge des Reiseschriftstellers, Geographen, Motorsportlers und Orientexperten, der von 1912 bis 1985 lebte, wurden bereits nach Hochgurgl gebracht. Die Sammlung war vorher im ehemaligen Gebäude des Riesenrundgemäldes in Innsbruck und zuletzt in Bozen ausgestellt.

Brandschutzmaßnahmen verstärkt
Beim Wiederaufbau des Motorradmuseums wurde ein spezieller Schwerpunkt auf den Brandschutz gelegt. Auslöser für den Großbrand im Jänner war ein technischer Defekt bei einem Bildschirm im Ausstellungsbereich. Deshalb wurden jetzt zusätzliche Brandabschnitte im Gebäude realisiert und eine moderne Sprinkleranlage eingebaut. „Wir können jetzt sagen, wir sind eines der sichersten Museen in Europa“, ist Alban Scheiber überzeugt.