Neue Exponate für das Motorradmuseum
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Chronik

Zerstörtes Motorradmuseum vor Neustart

Zehn Monate nach der Zerstörung durch einen Großbrand wird am 18. November das Motorradmuseum in Hochgurgl wiedereröffnet. In Rekordzeit wurde das Gebäude neu errichtet und wurden Sammlerstücke aus vielen Ländern zusammengetragen, um auf verdoppelter Ausstellungsfläche neu zu starten.

Nach dem Brand am 18. Jänner 2021, der ihr Lebenswerk zerstört hat, waren die Museumsbetreiber Alban und Attila Scheiber am Boden zerstört – mehr dazu in Hochgurgl: Motorradmuseum ausgebrannt. Nach kurzer Schockstarre waren die Zwillingsbrüder aber fest entschlossen, das Motorradmuseum Crosspoint auf 2.200 Metern Seehöhe im hinteren Ötztal wieder erstehen zu lassen.

Feuerwehreinsatz bei Großbrand in Hochgurgl
Zeitungsfoto.at
Im Jänner brannte das Museum komplett ab

In der Woche bis zur Wiedereröffnung werden noch hunderte Exponate angeliefert und aufgestellt. Nachdem durch den Brand zu Jahresbeginn eigene Motorrad- und Oldtimersammlung der Scheiber-Brüder zum Großteil zerstört wurden, handelt es sich jetzt um Leihgaben aus vielen Teilen Europas.

Das sei eine tolle Geschichte, erklärt Attila Scheiber im ORF-Interview: „Vor einer Woche sind einmal 50 Motorräder gekommen, da sind mir Tränen heruntergeronnen, weil das ein erhabener Moment war, dass da wieder alles zusammenkommt. Und weil wir so viel Unterstützung bekommen haben von der ganzen Oldtimerszene und von der Motorradwelt.“

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Anlieferung der neuen Exponate für das Motorradmuseum
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Exponate für das wieder aufgebaute Motorradmuseum werden angeliefert
Fiat 500er und weitere Ausstellungsstücke im wieder aufgebauten Motorradmuseum
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Oldtimer und historische Motorradmodelle bilden das Kernstück des Museums
Motorrad-Oldtimer im Motorradmuseum Crosspoint
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Der Großteil der Exponate sind Leihgaben von Sammlern
Leihgaben für das wieder aufgebaute Motorradmuseum
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Die Museumsbetreiber hatten keine Probleme, neue Ausstellungsstücke zu finden
Expeditionsfahrzeug des Kufsteiners Max Reisch
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Die Sammlung des Kufsteiner Weltenbummlers Max Reisch findet einen Platz im Motorradmuseum in Hochgurgl
Letzte Arbeiten im wieder aufgebauten Motorradmuseum Crosspoint
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In der Woche vor der Wiedereröffnung liefen noch die letzten Arbeiten am Museum

Ausstellungsfläche gegenüber Ursprungsbau verdoppelt

Die Unternehmer und Museumsbetreiber wollten beim Wiederaufbau noch mehr Platz schaffen für die Ausstellung historischer Fahrzeuge von Motorrädern über alte Autos bis hin zu Schneemobilen. „Es sind noch einmal über 2.000 Quadratmeter dazugekommen“, so Alban Scheiber. Insgesamt stehen damit rund 4.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung. Die Investitionskosten für das neue Museum stehen nach seinen Angaben noch nicht fest, sollen aber mehrere Millionen Euro ausmachen.

Die zusätzliche Fläche sei durchaus gefragt. Viele Sammler, die selbst keine oder nur eingeschränkte Ausstellungsmöglichkeiten haben, seien sehr interessiert, einen Platz für ihre Exponate zu finden. Manche Sammler hätten sogar hunderte Motorräder angeboten, so die Scheiber-Brüder. Ergänzt wird das wieder aufgebaute Museum durch ein 4-D-Kino.

Die Museumsbetreiber Alban und Attila Scheiber (rechts)
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Die Unternehmer und Museumsbetreiber Alban und Attila Scheiber wollten nach dem Großbrand nicht aufgeben

Max-Reisch-Sammlung findet Bleibe in Hochgurgler Museum

In Hochgurgl wird künftig auch die Sammlung des Kufsteiners Max Reisch zu sehen sein. Rund 20 Expeditionsfahrzeuge des Reiseschriftstellers, Geographen, Motorsportlers und Orientexperten, der von 1912 bis 1985 lebte, wurden bereits nach Hochgurgl gebracht. Die Sammlung war vorher im ehemaligen Gebäude des Riesenrundgemäldes in Innsbruck und zuletzt in Bozen ausgestellt.

Motorrad des Kufsteiners Max Reisch
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Ein Motorrad aus der Max-Reisch-Sammlung

Brandschutzmaßnahmen verstärkt

Beim Wiederaufbau des Motorradmuseums wurde ein spezieller Schwerpunkt auf den Brandschutz gelegt. Auslöser für den Großbrand im Jänner war ein technischer Defekt bei einem Bildschirm im Ausstellungsbereich. Deshalb wurden jetzt zusätzliche Brandabschnitte im Gebäude realisiert und eine moderne Sprinkleranlage eingebaut. „Wir können jetzt sagen, wir sind eines der sichersten Museen in Europa“, ist Alban Scheiber überzeugt.