Polizeikontrolle
APA/EXPA/ JFK
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Verkehr

Immer mehr Drogenlenker werden erwischt

Laut einer Zwischenbilanz der Landesverkehrsabteilung sind heuer bis Ende Oktober 459 Drogenlenkerinnen und Drogenlenker angehalten worden. Das waren mehr als im gesamten vergangenen Jahr. Die meisten waren durch THC oder Kokain beeinträchtigt.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Delikte mit Drogen am Steuer deutlich gestiegen. Bereits Ende Oktober wurde heuer der Wert vom letzten Jahr deutlich übertroffen. 418 Drogenlenkerinnen und Drogenlenker wurden 2020 erwischt. Heuer waren es bereits 459. Laut Landesverkehrsabteilung ist davon auszugehen, dass bis Jahresende noch einige dazukommen.

„Schon immer sehr viele unterwegs“

Bei der Verkehrsabteilung der Polizei ging man im Gespräch mit dem ORF Tirol davon aus, dass schon immer viele Drogenlenkerinnen und Drogenlenker im Straßenverkehr unterwegs waren. Bis 2018 lag der Wert der aufgedeckten Delikte allerdings nur im zweistelligen Bereich. 2018 wurden beispielsweise 38 Menschen unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr erwischt.

Günther Salzmann im Gespräch mit dem ORF Tirol
ORF
In Zukunft soll laut dem Leiter der Landesverkehrsabteilung in allen Tiroler Bezirken strenger kontrolliert werden

„Es hat dann eine Initiative vom BMI gegeben. Bedienstete wurden dann im Erkennen von Drogenlenkern besonders geschult. Zusätzlich haben wir dann auch Vortestgeräte erhalten, um den Verdacht einer Drogenbeeinträchtigung festzustellen“, so Günther Salzmann von der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion. Zur Dunkelziffer gebe es keine Schätzungen. Ähnlich wie beim Alkohol sei aber davon auszugehen, dass „sicher mehr unterwegs sind, als wir dann auch tatsächlich kontrollieren“, so Salzmann.

Mehr Kontrollen in den kommenden Jahren

In Zukunft sollen laut Günther Salzmann noch weitere Bedienstete in diesem Bereich speziell geschult worden. Strenger kontrolliert werde dann in allen Tiroler Bezirken. „Zuerst war das doch eher auf den Großraum Innsbruck bis Kufstein beschränkt. Wir wollen aber auch in den anderen Bezirken tätig werden“, so der Leiter der Landesverkehrsabteilung. Außerdem plant die Polizei, mehr Testgeräte anzuschaffen.

Am häufigsten würden bei Drogenlenkerinnen und Drogenlenkern THC und Kokain nachgewiesen. Wenn von Polizistinnen und Polizisten ein Verdacht auf Drogenmissbrauch wahrgenommen wird, führen diese einen Vortest durch, der für die Kontrollierten allerdings auf freiwilliger Basis ist. Wenn dieser Test positiv ausfällt, wird die Lenkerin oder der Lenker einem Arzt vorgeführt. „Nur der kann dann durch mehrere Tests feststellen, ob der Lenker fahrtauglich oder fahruntauglich ist“, sagte Salzmann.