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Wirtschaft

Nachtgastro wartet weiter auf Förderungen

Die Pandemie hat Clubs und die Nachtgastronomie härter getroffen als viele andere Bereiche der Wirtschaft. In Innsbruck gab es in den letzten Monaten gute Gespräche für Förderungen des Nachtlebens, die scheinen jetzt aber ins Leere zu laufen.

16 Monate lang waren die Clubs in Österreich geschlossen. Erst nach vielen Rufen und medialen Aufschreien von Partygängern, Betreibern und Kulturschaffenden erinnerte sich die Politik auch an die Nachtclubs und ihre Bedeutung für die Jugend. Auch jetzt treffen die schärferen Regeln wieder als erstes die Clubs und die Nachtgastronomie.

Berge und Nachtgastro gehen Hand in Hand

Für eine junge Stadt wie Innsbruck sei das Nachtleben sehr wichtig, glaubt Fred Lordick, Vertreter der Clubszene in Innsbruck. Man sei urban, modern und wolle sich mit Städten mit Amsterdam oder Berlin messen, aber man habe auch Berge und könne hier Wintersport machen. Das gehe Hand in Hand, so Lordick. Wie man den Tourismus fördere, müsse man auch das Leben außerhalb des Bergs fördern.

Dafür hatte sich eigentlich auch die Politik ausgesprochen. Nachdem die Clubs fast 1,5 Jahre lang geschlossen waren, einige ganz zusperren mussten und viele mit Geldproblemen kämpfen, hat die Stadt Innsbruck eine Förderung zugesagt. 150.000 Euro waren im Gespräch. Das ist keine große Summe für eine Stadt, aber viel Geld für die Betreiber der Nachtgastronomie.

Förderungen bleiben aus

Jetzt, nachdem die Clubs wieder öffnen durften, will offenbar doch niemand die Kassa öffnen. Die letzten Nachfragen blieben unbeantwortet, sagt Lordick. Man habe ein bisschen das Zeichen bekommen, dass man doch nicht so wichtig sei, „euch geht es ja wieder gut, ihr brauchte es ja nicht mehr“. Das sei kurzsichtig, so Lordick, „wenn etwas geschlossen wird, dann sind es wir“.

Willi nimmt Land und Wirtschaftskammer in die Pflicht

Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) verweist darauf, dass man Förderung unter der Bedingung zugesagt habe, dass Wirtschaftskammer und Land Tirol ebenfalls jeweils 150.000 Euro für die Clubszene zur Verfügung stellen. Denn das Angebot werde nicht nur von Innsbruckerinnen und Innsbruckern genutzt.

Viele Leute würden wegen dieses Angebots in die Landeshauptstadt kommen, da seien das Land und die Wirtschaftskammer in die Pflicht zu nehmen, so Willi. „Also ich erwarte mir hier Bewegung. Aber wenn überhaupt nichts passiert müssen wir überlegen, ob wir bei unserem Teil zumindest bleiben um dieses wichtige Zeichen der Wertschätzung für die Nachtgastro und die Clubszene zu setzen. Für die Clubszene heißt es also weiter warten.