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Gesundheit

Rasche Hilfe entscheidet bei Schlaganfällen

Jedes Jahr erleiden in Tirol etwa 1.700 Personen einen Schlaganfall. Rund zehn Prozent der Schlaganfall-Patienten sind jünger als 55 Jahre. Am Welt-Schlaganfall-Tag wird erneut darauf hingewiesen, wie wichtig rasche Hilfe ist.

Je rascher nach einem Schlaganfall Hilfe geholt wird, umso größer sind die Chancen auf Rehabilitation. Typische Anzeichen eines Schlaganfalls sind etwa Sehstörungen, Lähmungen oder Taubheitsgefühl einer Körperhälfte, Sprachstörungen und Verständnisschwierigkeiten, heftige Kopfschmerzen, hängende Mundwinkel oder Schwindelgefühle mit Gangunsicherheit.

„Auch wenn die Symptome nicht anhalten und nach wenigen Minuten wieder verschwinden, sollte eine Abklärung dieser Symptome erfolgen. Die Gefahr eines weiteren, schwerwiegenderen Schlaganfalls innerhalb der nächsten Stunden oder Tage ist in solchen Fällen erhöht“, so Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP). Daher gilt es in solchen Fällen, schnell die Rettung zu alarmieren.

Stroke Units

„Stroke Units“ sind spezialisierte Abteilungen, in denen sich ein multiprofessionelles Team ausschließlich um Schlaganfallpatienten kümmert.

Umfassende Behandlungsmöglichkeiten

Für die Versorgung von Schlaganfallpatienten stehen in Tirol im stationären Bereich drei „Stroke Units“ und drei neurologische Abteilungen in Innsbruck, Kufstein und Lienz, die internistischen Abteilungen der Akutkrankenhäuser Reutte, Zams, Schwaz, St. Johann, Hall, eine Akutnachbehandlung in der Sonderkrankenanstalt Hochzirl und zwei Akutnachbehandlungseinheiten in den Bezirkskrankenhäusern Kufstein und Lienz sowie das Rehabilitationszentrum Münster zur Verfügung.

Die ambulante Nachversorgung und Rehabilitation ist beim Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) angesiedelt.

Schlaganfall-Pfad regelt Behandlung im Akutfall

In Tirol gibt es landesweit einen Plan, den sogenannten „Schlaganfall-Pfad“. Dieser regelt die Behandlung im Akutfall, den Krankenhaus-Aufenthalt bis hin zur ambulanten Rehabilitation. Mittlerweile können 50 Prozent der Schlaganfall-Patientinnen und Patienten wieder vollkommen gesund werden, heißt es vom Land.

Manche Menschen wollen nach einem Spitalsaufenthalt die Rehabilitation von zuhause aus machen. Etwa 600 Personen pro Jahr machen in Tirol die Rehabilitation ambulant. Nach der stationären Behandlung werden die Betroffenen auf jedem Schritt ihrer Therapie individuell begleitet, können sich in ihrem gewohnten Umfeld erholen und an ihrer Genesung arbeiten, erklärte Andreas Huber, Vorstand des LIV.