Roswitha Stadlober
APA/Barbara Gindl
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Sport

ÖSV-Präsidentin will „keine One-Man-Show“

Die neue ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober hat am Rande des Weltcupauftakts in Sölden mit dem ORF Tirol über ihre Pläne für den Österreichischen Skiverband (ÖSV) gesprochen. Laut ihr soll es „keine One-Man-Show mehr geben“. Für Änderungen auf sportlicher Ebene sei es noch zu früh.

Nach 22 Männern ist Roswitha Stadlober seit Ende September die erste Frau an der Spitze des Skiverbands. Am vergangenen Wochenende feierte sie beim Weltcupauftakt in Sölden einen gelungenen Einstand und zeigte sich mit der Entwicklung bei den Damen und Herren im Riesentorlauf zufrieden. „Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht. Es waren perfekte Teilleistungen vorhanden“, so die Salzburgerin.

„Schröcksnadel hat einen tollen Verband übergeben“

Ende September übernahm Stadlober den Skiverband von ihrem Vorgänger Karl Schmidhofer, der nach nur drei Monaten die Führung des Verbands aufgrund eines Schicksalsschlags in der Familie wieder abgab – mehr dazu in ÖSV-Präsident Schmidhofer tritt zurück. Zuvor war Peter Schröcksnadel 31 Jahre lang der Chef des ÖSV. „Peter Schröcksnadel hat Großartiges geleistet und zusammen mit Klaus Leistner einen tollen Verband übergeben. Aber es ist keine One-Man-Show mehr, wir gehen jetzt in eine neue Zeit“, so Stadlober.

Roswitha Stadlober während des RTL der Herren in Sölden
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Neo-Präsidentin Stadlober beim Weltcupauftakt in Sölden

Sie wolle vor allem das Team in den Vordergrund stellen. „Das operative und das sportliche Team arbeitet sehr gut. Wir wollen perfekte Rahmenbedingungen schaffen.“

Zumindest zehn Olympia-Medaillen als Vorgabe

Bis zu den Olympischen Winterspielen in Peking im kommenden Februar werde es laut der ÖSV-Präsidentin keine Änderungen auf sportlicher Ebene und auch keinen besonderen Fokus geben. Alle hätten sich gut vorbereitet. Für die Olympischen Spiele hat Stadlober auch bereits relativ klare Erwartungen. „Ich wäre mit zumindest zehn Medaillen sehr zufrieden und freue mich über jede weitere.“

Zielstadion beim Weltcupauftakt in Sölden
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Das erste Rennwochenende in Sölden war für die ÖSV-Präsidentin ein Einstand nach Maß

Über konkrete Änderungen könne sie noch keine Aussage treffen. „Wir lassen jetzt die Saison vorüber gehen. Dann werden wir schauen, wer bleiben möchte und wie es konkret ausschaut“, so Roswitha Stadlober.

Olympia-Teilnahme wohl nur mit Impfung möglich

„Wenn man zu Olympia will, wird eine Impfung notwendig sein“, sagte Stadlober. Einige Athletinnen und Athleten im ÖSV ließen sich bislang noch nicht impfen. Eine Teilnahme bei den Olympischen Winterspielen setzt aber voraus, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon zwei Wochen vor der Einreise nach China vollständig geimpft sein müssen. Ansonsten müssten sich die Sportlerinnen und Sportler in eine dreiwöchige Quarantäne begeben, was laut Stadlober niemandem zumutbar wäre. „Aber es obliegt natürlich jedem und jeder einzelnen, ob er oder sie sich impfen lässt“.