Christbaum am Christkindlmarkt vor dem Goldenen Dachl in der Innsbrucker Altstadt
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Wirtschaft

Christkindlmärkte mit Kontrollen

In gut drei Wochen öffnen in Tirol die ersten Christkindlmärkte. Dafür hat die Wirtschaftskammer ein Sicherheitskonzept vorgelegt, das für alle Weihnachtsmärkte in Tirol gelten soll. Armbänder sollen dabei die Kontrollen erleichtern.

Das Konzept setzt auf Eigenverantwortung der Gäste, aber auch die Betreiber der Standln werden gefordert sein. Wer konsumiert, wird kontrolliert. Das ist die Basis des Konzepts, hieß es bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Weihnachtsfeeling mit Kontrollen

Wer ohne Glühwein oder Kiachl auskommt, kann auch ungeimpft und ungetestet durch die Stände flanieren, sagte Bernhard Stefan Müller, der das Sicherheitskonzept erarbeitet hat: „Das Schlendern und Durchgehen ist möglich. Vielleicht will ich ja gar nichts kaufen, aber weil ich sowieso in der Altstadt bin, will ich das vorweihnachtliche Flair genießen. Wenn ich etwas essen oder trinken will, dann hole ich mir mein Band, bringe meinen 3-G-Nachweis und darf dann nach Lust und Laune konsumieren.“

Die Gastronomiestände sind also Kontroll – und Ausgabestellen für die Bänder, die jeweils einen Tag lang gelten. Eine Zusatzbelastung, die die Standbetreiber bereitwillig schultern würden, sagte Michael Grander, stellvertretender Obmann der Tiroler Gastronomie: „Wir sind ja schon geübt. Die Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden sind fast Stammgäste bei uns mit den Kontrollen.“ Man werde alles streng kontrollieren und hoffe, dass dann alles sicher über die Bühne gehe.

Treiben zwischen Standeln des Innsbrucker Christkindlmarkts
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An den Christkindlstandeln gelten heuer einheitliche Coronavirus-Regeln in Tirol

Verschärfungen bei steigenden Zahlen

Für den Fall, dass sich die Coronavirus-Situation verschärfen sollte, könne man das Konzept problemlos anpassen, betonte Sicherheitsexperte Müller. Das bedeute für den Einzelnen, dass er dann 2-G oder schlimmstenfalls 1-G vorweisen müsse. In diesem Extremfall stelle sich allerdings die Frage, ob noch genügend Gäste kommen würden, so Müller. Grundsätzlich aber erwartet die Gastronomie Hochbetrieb auf den Christkindlmärkten, sagte Michael Grander: „Ich glaube, der Ansturm wird da sein. Die Leute sind richtig heiß darauf. Durch den Totalausfall im Vorjahr sehnen sich nun alle nach einem Glühwein und einem Kiachl und nach einem Christbaumschmuck zum Kaufen.“

Vorbild für Südtiroler Märkte

„Die neuen Regeln des Bundes für die Advent- und Christkindlmärkte stimmen passgenau mit unseren Vorarbeiten und Abstimmungen überein“, zeigte sich der für den Tourismus in Innsbruck zuständige Vizebürgermeister Johannes Anzengruber. „Wir sind auch Vorreiter für die Südtiroler Märkte. Die Weihnachtsmärkte waren bei unseren südlichen Nachbarn schon mit einer Absage bedroht. Jetzt will man die Weihnachtsmärkte doch durchführen, indem man das Innsbrucker Modell in ganz Südtirol übernimmt“, berichtete Johannes Anzengruber.

Die Bewährungsprobe für das Tiroler Konzept beginnt am 15. November mit der Eröffnung der ersten Christkindlmärkte in Innsbruck.