Rettenbachferner Sölden im Oktober
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Tourismus

Gute Stimmung vor der Wintersaison

Mit den Weltcup-Rennen in Sölden am kommenden Wochenende wird traditionell die Wintersaison in Tirol eingeläutet. Bei einem Pressegespräch am Mittwoch gaben sich die Touristiker durchaus optimistisch.

Es gebe eine Art Nachholeffekt, sagte der Geschäftsführer der Tirol Werbung, Florian Phleps. Die Stimmung in der Branche sei richtig gut. Mit Rekordzahlen rechne man aber nicht.

Einen neuen Weg einschlagen

Die Branche habe die Zeit des Innehaltens genutzt, um zu reflektieren, berichtete Phleps. „Die Weiterentwicklung der Tiroler Tourismusstrategie kann nicht in einem ständigen Mehr liegen, sondern in einem Besser“, so der Geschäftsführer der Tirol Werbung. Es müsse außerdem einen Qualitätsschub bei Veranstaltungen geben. Nachhaltigkeit und der verantwortliche Umgang mit Ressourcen würden zunehmend zum Wettbewerbsfaktor, verwies Phleps auf den neuen Tiroler Weg.

Piste Rettenbachferner Sölden
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Einige Pistenhungrige nutzten das Angebot auf dem Rettenbachferner kurz vor dem Weltcup-Auftakt bereits

Wintervergnügen mit „3-G“

Die Gästezahlen werden wohl in der kommenden Saison unter Vorkrisenniveau bleiben, prognostizierte Hubert Siller, Leiter des Departments für Tourismus- und Freizeitwirtschaft am Management Center Innsbruck. „Wenn wir jetzt von einem normalen Winter sprechen, heißt das ein Winter mit Covid und ‚3-G‘“, so Siller. „Wichtig ist, dass die Regeln klar sind und alle sich auskennen. Die Gäste müssten bereits mit ‚3-G‘ anreisen, also etwa schon getestet ankommen.“ Ansonsten würde es, was die Tests anbelangt, zu Engpässen kommen. Das Bedürfnis nach Wintersport sei in den Märkten jedenfalls sehr groß, konstatierte der Tourismusforscher.

Am Mittwoch wurden von der Bundesregierung auch die genauen Regeln für die Wintersaison im Tourismus bekanntgegeben. Auf diese hatte die ganze Branche bereits gewartet, um sich bestmöglich vorbereiten zu können – mehr dazu in Die Regeln für die Wintersaison.

Schlepplift Rettenbachferner Sölden
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Die Tourismusbranche rechnet mit Gästezahlen, die unter dem Vorkrisenniveau bleiben. Die Vorfreude auf die Wintersaison ist aber dennoch groß.

Freude am Wintersport erhalten

Zeit zum Ausruhen sei jedenfalls nicht, sagte Siller. „Man darf nicht vergessen, dass eine ganze Wintersaison ausgefallen ist und eine Generation an Kindern und Jugendlichen nicht Ski fahren konnte.“ Es sei besonders wichtig, dass gerade sie in diesem Winter wieder Ski fahren können, damit man sie für die Zukunft nicht verliere. Die große Herausforderung sei, die Freude am Wintersport hochzuhalten. An diesem Thema müsse man langfristig arbeiten.

Fachkräftemangel auch nach der Pandemie

Eine weitere große Herausforderung sei der Fachkräftemangel, den es ja in allen Bereichen gebe. Hier werden große Anstrengungen notwendig sein, meinte Siller. Sie würden auch weit über den kommenden Winter hinausgehen müssen.

Mit Prognosen für die Wintersaison hielt sich die Tirol Werbung am Mittwoch zurück. Die neue Realität sei ein Winter mit CoV und „3-G“ und das werde anders sein als vorher.