Derzeit wird die Bahnstrecke Innsbruck-München über Scharnitz von der Deutschen Bahn gemeinsam mit den ÖBB in Kooperation befahren. Die Vergabe für den Tiroler Abschnitt passierte bis jetzt ohne Ausschreibung an die ÖBB. Jetzt steht aber eine internationale Ausschreibung im Raum.

Gewerkschafter: Schutzwall wird eingerissen
Das habe es in Österreich noch nie gegeben, sagt Hebenstreit. Tirol sei mit der Ausschreibung dabei, einen Schutzwall einzureißen, der rund um die österreichischen Eisenbahnen aufgebaut worden sei. Die österreichischen Eisenbahnen würden damit von ausländischen Anbietern bedroht. Bisher habe der VVT im Auftrag des Landes den Verkehr direkt an die ÖBB vergeben. Mit der Ausschreibund seien österreichische Arbeitsplätze bedroht.

Direktvergabe ein „Erfolgsrezept“
Angesprochen auf die Qualität für den Kunden argumentiert Hebenstreit, in Europa würden die Schweizer und die österreichischen Bahnen exzellent funktionieren. Das habe damit zu tun, dass in diesen beiden Ländern als einzige der Eisenbahnverkehr auf Direktvergabe basiere, „das ist ein echtes Erfolgsrezept“, so Hebenstreit.
Zu dem Argument, eine Ausschreibung sei vorgeschrieben, sagt Hebenstreit, man verteidige sich schon seit 20 Jahren erfolgreich dagegen und habe es geschafft, dass auch in den europäischen Richtlinien die Direktvergabe für Regionen wie Tirol weiter möglich sei.

VVT-Geschäftsführer schließt Direktvergabe nicht aus
Von Seiten des VVT schloss man am Mittwoch eine Direktvergabe nicht aus. Der Geschäftsführer Alexander Jug sagt, beim Abschnitt Scharnitz – Innsbruck gehe es um die beste Lösung für den Kunden. Kein Bundesland habe in den letzten zehn Jahren so viel in die ÖBB investiert beim Ausbau wie Tirol, so Jug. Der beste Weg, noch mehr Leute zum Umsteigen auf die öffentliche Mobilität zu bewegen solle die Entscheidungsgrundlage sein. Noch sei nichts entschieden, so Jug. Die Verhandlungen mit der bayerischen Eisenbahngesellschaft und dem Ministerium in Wien seien aktuell am Laufen.