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Politik

Pflege: „Wir können schon lange nicht mehr“

Bessere Arbeitsbedingungen, kürzere Arbeitszeiten und eine faire Bezahlung. Das haben am Dienstag dutzende Pfegerinnen und Pfleger bei einer Protestaktion der Gewerkschaft gefordert. Denn trotz Applaus und Solidaritätsbekundungen während des Lockdowns habe sich an den Arbeitsbedingungen nichts gebessert.

Einmal mehr sind Pflegekräfte am Dienstag am Innsbrucker Südring auf die Straße gegangen. „Wir arbeiten unter den härtesten Bedingungen so gut wie 365 Tage im Jahr. Eklatanter Personalmangel ist seit Jahren Realität. Die Pflege ist für uns eine echte Herzensangelegenheit, aber wir können schon lange nicht mehr und unsere Hilferufe verhallen ungehört“, sagte Margit Luxner, Tirols Wirtschaftsbereichsvorsitzende für den Bereich Gesundheit und Soziales in der Gewerkschaft GPA und Betriebsratsvorsitzende des Altenwohnheims Kitzbühel.

Die Forderungen sind seit Jahren dieselben

Die Pflege drehe sich seit Jahren im Kreis, um das zu verdeutlichen wurde im Kreisverkehr vor der Olympiaworld in Innsbruck demonstriert. „Wir wollen mehr als Lob und Klatschen!“ – mit diesem und ähnlichen Slogans forderten Beschäftigte aus dem Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich und ihre Vertreterinnen und Vertreter bessere Arbeitsbedingungen, kürzere Arbeitszeiten sowie die seit Monaten ausstehende Auszahlung des Corona-Bonus. Noch immer würden tausende Pflegekräfte darauf warten. Im Dezember soll er endlich ausbezahlt werden.

Protest Pflegerinnen Pfleger Südring Innsbruck
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Seit Jahren wird unter anderem auch eine Bezahlung von Praktika gefordert – 1.700 Euro anstatt derzeit keiner Entlohnung. Gegenüber der Politik ist am Dienstag von den Protestierenden immer wieder von Respektlosigkeit die Rede. Rund 120 Pflegerinnen und Pfleger, Betriebsräte und Praktikanten sind auf die Straße gegangen, vermutlich nicht das letzte Mal.