5 Euro Wohnanlage Baumkirchen
ORF
ORF
Soziales

Tiroler Mieten werden in Datenbank erfasst

Das Land Tirol will einen Mietpreisspiegel für alle Bezirke und Gemeinden erarbeiten. Damit sollen die realen Mietkosten inklusive Betriebs- und Heizkosten regional erfasst werden. Ziel ist auch, Unterstützungen für Wohnkosten treffsicherer zu machen.

Schon 2019 wurde die Mietpreisdatenbank für die Landeshauptstadt Innsbruck erstellt, um ein transparentes und auch differenziertes Bild der anfallenden Kosten zu bekommen. Eine solche Datenbank soll laut Land im kommenden halben Jahr für ganz Tirol erstellt werden. An der Erstellung des tirolweiten Mietpreisspiegels sind Expertinnen und Experten der Fachhochschule Kufstein beteiligt.

Tirol bundesweit bei Mieten im Spitzenfeld

Neben Salzburg sei Tirol das Bundesland mit den österreichweit höchsten Durchschnittsmieten, so Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) am Samstag in einer Aussendung. Die Mindestsicherung spiele hier eine wichtige Rolle, um Menschen in finanzieller Not bei der Bewältigung ihrer Kosten für Lebensunterhalt, Wohnen und Krankenversorgung zu unterstützen, meinte Fischer mit Blick auf den Internationalen Tag der Beseitigung von Armut am 17. Oktober.

Steigende Mieten würden es für viele Menschen fast unmöglich machen, finanzierbaren Wohnraum zu finden, ergänzte die für Wohnbau zuständige Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP). Unterstützungen für Menschen mit geringem Einkommen spielten deshalb eine immer wichtigere Rolle. „Um treffsicher helfen zu können, ist eine Datengrundlage, die der Realität standhält, eine zentrale Voraussetzung“, begründete Palfrader den tirolweiten Mietpreisspiegel.

Wohnen
ORF
Die Preise fürs Wohnen liegen in Tirol im österreichischen Spitzenfeld

Mietangebote werden erfasst und ausgewertet

Ziel des Projektes ist es, Mietpreise nicht nur regional differenziert, sondern auch nach Parametern wie Wohnfläche oder Zimmeranzahl aufgeschlüsselt zu erfassen, erklärte Immobilienexperte David Koch von der Fachhochschule Kufstein. Basis seien dabei Mietangebote auf unterschiedlichen Plattformen. Diese würden analysiert und auch auf ihre Plausibilität hin geprüft.

Das Ergebnis soll Mietpreise für Bezirke und Gemeinden abbilden, aber auch Grundlage für Mietpreisschätzungen sein, so Koch. Ergänzt wird die erfasste Datenlage durch Erfahrungen von Expertinnen und Experten. Bis Ende März 2022 soll der Mietpreisspiegel für Tirol vorliegen.