Anfang Oktober waren bei der ÖGK rund 4.300 Patientinnen und Patienten erfasst, die einen grippalen Infekt hatten. Im Vorjahr, 2020, waren es im gleichen Zeitraum nur rund 2.400. Derzeit wurde bei 14 Menschen in Tirol zudem die echte Grippe nachgewiesen, vor einem Jahr waren nur halb so viele davon betroffen.
Mehr Atemwegsinfekte
Artur Wechselberger, der Präsident der Tiroler Ärztekammer, zeigte sich von diesen Zahlen nicht überrascht: „Seit gut zwei Wochen beobachten wir zunehmend Personen mit Infekten der oberen Atemwege. Sie haben kaum Fieber oder ein starkes Krankheitsgefühl, sind aber doch so betroffen, dass sie sich schonen müssen und behandeln lassen sollten“, sagte der Experte. Hauptsächlich Kinder seien derzeit erkrankt und würden die Viren dann auf die Erwachsenen übertragen, so seine Vermutung.

Covid-19 oder doch nur Erkältung?
Als Erstes gehe es immer um die Frage, ob jemand an Covid-19 erkrankt sein könnte, so Wechselberger: „Symptome wie Schnupfen und Halskratzen sind keine typischen Corona-Zeichen. Allerdings ist es trotzdem richtig, zur Abklärung zumindest einen Antigen-Test zu machen oder, falls verfügbar, einen PCR-Test.“
Die bewährten Verhaltensregeln der Pandemie seien jedenfalls auch bei Verkühlungen angemessen: „Abstand halten, Hände desinfizieren, Hust- und Niesetikette einhalten, viel lüften und Masken tragen“, riet der Experte. Die Zahl der derzeitigen Erkältungen sei der Jahreszeit aber angemessen, derartige Effekte würden immer im Herbst gehäuft auftreten, wenn die Temperaturen sinken, hieß es.