KEM Energiebündel Imst: Die Aktion „Schulweg ist Fußweg“ in Imst wurde als vorbildliches Mobilitätsprojekt ausgezeichnet
Energie Tirol
Energie Tirol
Verkehr

Grüne fordern Tempo 30 rund um Schulen

Viele Tiroler Autofahrer und Autofahrerinnen sind im Bereich von Schulen oder Kindergärten zu schnell unterwegs. Die Tiroler Grünen wollen daher ein Tempolimit von 30 km/h im Bereich von Schulen beziehungsweise im Ortsgebiet einführen.

Die Tiroler Polizei hat im Rahmen einer vierwöchigen Schwerpunktaktion zu Schulbeginn 3.737 Delikte geahndet, davon wurden allein 3.542 Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt. Für Bildungs- und Sicherheitssprecherin Stephanie Jicha (Die Grünen) untermauern die Zahlen den dringenden Handlungsbedarf. Gerade rund um Schulen müsse sich in den Gemeinden etwas ändern: Sie forderte Tempo 30.

Zwischen Tempo 30 und Tempo 50 sinke die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls mit schweren Folgen um 80 Prozent, hieß es. Der Anhalteweg halbiere sich. Das könne Leben retten, so Jicha.

Schulweg, Straßenschild
ORF
Die Grünen fordern Tempo 30 rund um alle Tiroler Schulen

Begleitmaßnahmen seien nötig

Wesentlich bei der Ausweisung von Tempo 30 sei, dass es entsprechende Begleitmaßnahmen gebe, erklärte Verkehrssprecher Michael Mingler (Die Grünen). Nur ein Schild aufzustellen sei zu wenig.

Die Lenkerinnen und Lenker sollten durch zusätzliche verkehrstechnische Begleitmaßnahmen den Fuß vom Gaspedal nehmen müssen, so der Plan. Das könne eine Einbahnregelung sein, Fahrbahnverengung, zusätzliche Hinweisschilder, vermehrte Zebrastreifen, Bremshügel oder Radarkästen, hieß es.

Radarkasten Innsbruck
ORF
Radarkästen könnten Temposünder einbremsen, so die Hoffnung der Grünen

Für die Dorfstraßen sind die Gemeinden zuständig – wo Tempo 30 möglich und sinnvoll sei, hätten viele Kommunen bereits reagiert, sagte der Tiroler Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf. Nicht nur mit Temporeduktion, sondern etwa auch mit Schülerlotsinnen und -lotsen und anderen Maßnahmen. Alles, was der Sicherheit der Schulwege diene, sei jedenfalls sinnvoll – je nachdem, wo sich ein Schulstandort befinde, betonte Schöpf.

Temporeduktion für Polizei ein Mosaikstein

Für die Polizei braucht es ein Bündel an Maßnahmen, um Schulwege sicherer zu machen, wie es hieß. Dazu zähle auch die Temporeduktion. Aber nicht immer sei der Bereich unmittelbar bei der Schule der gefährlichste Ort für Kinder, sagte Enrico Leitgeb, stellvertretender Leiter der Landesverkehrsabteilung.

Polizist mit Kind vor Zebrastreifen
LPD Tirol
Auch die Tiroler Polizei will den Schulweg sicherer machen

Polizei setzt auf Aufklärung

Es sei vielmehr ein Mix an Maßnahmen nötig, so der Polizist. Man müsse sich anschauen, ob die Schule an einer stark befahrenen Straße oder in einer ruhigen Gegend liegt, ob man baulich zur Sicherheit beitragen könne oder wie die Schutzwegsituation sei. Oftmals sei der nächstgelegene Zebrastreifen nämlich nicht der sicherste. Die Polizei arbeite hier eng mit den Gemeinden zusammen, um Schulwege sicherer zu machen. Dazu zähle auch Bewusstseinsbildung bei Kindern und bei Lenkerinnen und Lenkern.