Die Infektionsrate bei schwangeren Frauen nimmt seit dem Beginn der Pandemie konstant zu. Mittlerweile häufen sich die Daten, dass eine Infektion in der Schwangerschaft häufiger als bei nicht schwangeren Frauen schwere Verläufe zeigt.
Dreimal häufiger schwerer Verlauf
Die Leiterin der Geburtshilfe an der Tirol Klinik, Angela Ramoni, sagte, bei etwa 15 Prozent der infizierten Schwangeren gebe es einen schweren Verlauf. Das sei etwa dreimal so viel wie bei CoV-infizierten jungen Frauen, die nicht schwanger seien. Von den 15 Prozent müsse etwa ein Drittel auf der Intensivstation betreut werden, so Ramoni.
Entzündung kann die Plazenta befallen
Auch bei schwangeren Frauen, bei denen die Covid-19-Erkrankung einen milden Verlauf nimmt oder die positiv sind und keine Symptome zeigen, kann es zu einem kritischen Zustand kommen.
Untersuchungen der Plazenta von Frauen, die symptomlos infiziert waren, hätten gezeigt, dass die Entzündung durch das Virus den Mutterkuchen befallen habe, so Ramoni. Durch die Infektion könne die Trennmembran verdickt sein, an der der Sauerstoffaustausch zum Kind stattfinde. Dadurch seien auch Komplikationen bei Kindern erklärbar, wie frühzeitige Wehen und mangelndes Wachstum. Man sehe auch gehäuft „Schwangerschaftsvergiftungen“.
Einen Schutz für Mutter und Ungeborenes bietet eine Coronavirus-Impfung ab der zwölften Schwangerschaftswoche, so Ramoni. In Tirol sind laut Auskunft des Landes rund 72 Prozent der impfbaren Bevölkerung ab zwölf Jahren zumindest einmal geimpft. 69,6 Prozent gelten als grundimmunisiert.