Noch wird auf den Tennisplätzen in Tirol gespielt und trainiert. Bald aber wird der Winter vielen aktiven Tennisfans eine Zwangspause verordnen. In Wattens wird kommende Woche über drei Plätze zwar eine mobile Halle gespannt, aber diese Hallenplätze reichen mittlerweile längst nicht mehr aus, sagt der Vorstand des Tennisklub Wattens, Daniel Kostenzer. Von 13.00 bis 21.00 Uhr liege man bei annähernd 100 Prozent Auslastung.
Da man die eigenen Mitglieder nicht benachteiligen dürfe, habe man den Mitgliedern in umliegenden Gemeinden absagen müssen, so Kostenzer.
Viele Kinder können nicht trainieren
Davon betroffen ist beispielsweise auch der pulsierende Tennisklub im benachbarten Kolsass. Zwar sind dort heuer vier Allwetter-Plätze errichtet worden, die Problematik im Winter löst das nicht. Man habe in Schwaz und Wattens ein ganz kleines Kontingent, wo man Kinder trainieren lassen könne, sagt Thomas Eder vom Tennisklub Kolsass. Es würden viel mehr Kinder im Winter weiter trainieren wollen, „aber es geht halt nicht“, so Eder. Die Jugendwarte würden noch versuchen, am Sonntag Plätze zu ergattern, „aber das war es dann auch schon“.
Mangel an Tennishallen in ganz Tirol
Mit dem Problem haben mittlerweile Vereine in ganz Tirol zu kämpfen. Auch beim Land weiß man, dass es hier Handlungsbedarf gibt. Sportlandesrat Josef Geisler (ÖVP) sagt, man müsse sich überlegen, wo Möglichkeiten bestehen, Hallenplätze zu errichten um jahresdurchgängig spielen zu können.
Konkrete Überlegungen gibt es bereits beim Tennisklub Wattens. Zur mobilen Traglufthalle möchte man gerne eine fixe Halle mit weiteren vier Plätzen errichten, für die Mitglieder, die Region aber auch als Leistungszentrum für junge Talente.
Mögliche Subvention für Leistungszentrum
Daniel Kostenzer vom Tennisklub Wattens sagt, Geld sei im Verein immer knapp und die Situation mit Swarovski sei in Wattens nicht ganz einfach. Deshalb sei man an das Land Tirol herangetreten und habe um Subvention angesucht. Dabei habe man erkennen müssen, dass das vielleicht nur möglich sei, wenn man das Leistungszentrum ins Spiel bringt, so Kostenzer. Eigentlich sei man für den Breitensport aufgestellt und in erster Linie für die Region da, „aber das eine kann man ja mit dem anderen sehr gut verbinden“, so Kostenzer. Das sieht man auch bei den umliegenden Vereinen so und seitens des Landes gab es erste Vorgespräche.
Geisler sagt, der Tennisklub Wattens habe sicher viel Potenzial. Man habe sich beim Österreichischen Tennisverband nach den Voraussetzungen bezüglich eines Leistungszentrums, beziehungsweise der Außenstelle eines Leistungszentrums erkundigt, um in Tirol maßgeschneiderte Angebote machen zu können. Das Projekt in Wattens könnte vielen zusätzlichen Kindern und Jugendlichen in der Region den Tennissport auch im Winter ermöglichen.